Johanniskraut: Hilft sein Extrakt bei Depressionen?

Young woman with headache
Die deutsche Stiftung Warentest hat den antidepressiven Effekt der gelb blühenden Stängel getestet.

Ständige Müdigkeit, Energiemangel, Schlafstörungen, Appetitverlust: Über 400.000 Menschen leiden in Österreich an Depressionen. Neben verschreibungspflichtigen Antidepressiva und psychotherapeutischer oder psychologischer Beratung gilt Johanniskraut als natürliches Mittel bei Niedergeschlagenheit.

Die deutsche Stiftung Warentest hat nun 18 pflanzliche Präparate – darunter Tabletten, Kapseln und Tees – unter die Lupe genommen. Fazit: 10 der 18 johanniskrauthaltigen Stimmungsaufheller sind einen Versuch wert – darunter auch rezeptfreie.

Vorweg: Zur Behandlung schwerer Depressionen eignet sich der Pflanzenextrakt nicht. Bei milden Verstimmungen kann es lindernd wirken: Die Tester stuften drei apothekenpflichtige und sieben rezeptfrei erhältliche Produkte als therapeutisch "geeignet" ein.

Johanniskraut: Hilft sein Extrakt bei Depressionen?

Schon der Arzt Paracelsus empfahl im 16. Jahrhundert Johanniskraut bei Seelenleid.

Die Präparate Jarsin, Neuroplant, Laif oder Felis können bei mittelschweren Stimmungstiefs helfen. Bei den acht getesteten Tees und Nahrungsergänzungsmitteln aus der Drogerie (Mivolis Johanniskraut Dragees von dm, tetesept Johanniskraut Kapseln oder Kneipp Johanniskraut Dragees) fällten die Tester das Urteil "wenig geeignet". Sie enthalten den Wirkstoff in zu geringem Maß.

Wechselwirkungen beachten

Wer Johanniskrautmittel einnehmen will, sollte vorher ärztlichen Rat einholen. Zwar lösen sie weniger Nebenwirkungen als synthetische Antidepressiva aus, können aber die Wirkung anderer Medikamente verstärken oder schwächen. Letzteres kann bei der Antibabypille der Fall sein.

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