Der Wissenschafter Nathan Lo von der Universität von Kalifornien in San Francisco wertete die Infektionen der ersten Omikronwelle in 35 staatlichen Gefängnissen aus. Von 111.687 Insassen hatten sich damals 22.334, also jeder 5., mit SARS-CoV-2 infiziert - und dies obwohl 81 Prozent der Insassen die Grundimmunisierung und 59 Prozent einen Booster erhalten hatten, wie das deutsche Ärzteblatt berichtet.
Obwohl die Insassen nach einer Erkrankung während der ersten Omikronwelle im Winter 2021/22 sofort isoliert wurden, betrug das durchschnittliche Übertragungsrisiko 30 Prozent. (Sie können die Studie hier auf Englisch nachlesen.)
Bei geimpften Häftlingen mit Durchbruchsinfektionen war die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung signifikant geringer: 28 Prozent gegenüber 36 Prozent bei ungeimpften Insassen, die sich infizierten. Aber die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung stieg mit zunehmendem Abstand zur letzten Impfung alle fünf Wochen um sechs Prozent.
Auch eine frühere Infektion hatte eine schützende Wirkung: Für Reinfizierte betrug das Risiko 23 Prozent, jemanden zu infizieren, im Vergleich zu 33 Prozent für jemanden, der noch nie infiziert war.
Hybridimmunität
Am geringsten war das Übertragungsrisiko für genesene Geimpfte: Diese übertrugen das Virus zu 40 Prozent seltener als Personen ohne Infektion und Impfung.
Mit der Hybridimmunität beschäftigt sich auch eine aktuelle Studie aus Portugal: Geimpfte hatten nach einer Durchbruchsinfektion mit BA.1 und BA.2 einen deutlich erhöhten Schutz vor einer Reinfektion mit BA.5. (Sie können die Studie hier auf Englisch nachlesen.)
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