HPV-Impfung: Einzelne Dosis schützt ebenso wie mehrere Dosen

HPV-Impfung: Einzelne Dosis schützt ebenso wie mehrere Dosen
Dies könnte Gebärmutterhalskrebs weltweit drastisch reduzieren, da es den Impfprozess vereinfacht und Kosten spart.

Derzeit besteht die Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV) je nach Alter der Person aus zwei bzw. drei Dosen. Eine neue Studie zeigt nun aber, dass bereits eine einzige Dosis genauso wirksam sein kann.

An der Studie nahmen 2.275 Personen im Alter von 15 bis 20 Jahren in Kenia teil. Sie erhielten nach dem Zufallsprinzip eine Einzeldosis eines Impfstoffs, der auf zwei HPV-Stämme abzielt, eine Einzeldosis eines HPV-Impfstoffs, der auf neun Stämme abzielt, oder einen Kontrollimpfstoff. Die Teilnehmer wurden drei Jahre lang regelmäßig getestet. Die Wirksamkeit des Impfstoffs mit zwei Stämmen lag bei 98 Prozent, die des Impfstoffs mit neun Stämmen bei 96 Prozent, berichten die Forscher.

Humane Papillomaviren können zu abnormen Zellwachstum führen und Krebsvorstufen, Krebs sowie Genitalwarzen verursachen.

Unterschieden werden mehr als 200 HPV-Typen, mindestens 14 können Krebs verursachen. Sie werden über die Schleimhaut übertragen, etwa bei sexuellem Kontakt.

Fast jeder, der sexuell aktiv ist, infiziert sich mit dem Virus.

Einfacher und günstiger

Die Ergebnisse könnten erhebliche Auswirkungen auf die Senkung der weltweiten Gebärmutterhalskrebsrate haben, da eine einzige Dosis den Impfprozess vereinfachen würde und zudem weniger Kosten verursacht. Gebärmutterhalskrebs ist die vierthäufigste Krebsart bei Frauen und fordert jährlich mehr als 300.000 Todesopfer.

Bereits im Dezember senkte die WHO die empfohlene Anzahl der HPV-Impfdosen auf eine mit dem Hinweis, dass im Jahr 2021 weltweit nur 15 Prozent der Mädchen geimpft werden. Laut einem Bericht der New York Times haben bereits 24 Länder die Einzeldosis eingeführt. Weitere Forschungsergebnisse werden für das Jahr 2025 erwartet, dann endet eine Untersuchung des Schutzes durch mehrere Dosen im Vergleich zu einer einzelnen Dosis.

Impfstoff verhindert Übertragung

Der Impfstoff verhindert die Übertragung der krebserregenden Stämme der sexuell übertragbaren HP-Viren. Der größte Nutzen der Impfung besteht, wenn sie zu einem Zeitpunkt erfolgt, zu dem noch kein Kontakt mit HPV stattgefunden hat. Das heißt idealerweise bevor die ersten sexuellen Kontakte stattfinden.

In Österreich steht die HPV-Impfung seit 1. Februar 2023 ab dem vollendeten 9. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenfrei zur Verfügung. Sie wird dann im Zwei-Dosen-Schema verabreicht. Die zweite Dosis wird nach mindestens sechs bis maximal zwölf Monaten empfohlen. Im Alter vom vollendeten 15. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr werden ebenfalls zwei Dosen empfohlen, allerdings Off-Label. Ab dem 21. Lebensjahr erfolgt die Impfung im Drei-Dosen-Schema.

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