So erkennt man einen lebensgefährlichen Hitzschlag

Regelmäßige Abkühlung hilft bei Hitze.
Die hohen Temperaturen der vergangenen Tage sollen heute, Donnerstag, ihren Höhepunkt erreichen. Bis zu 38 Grad werden für den Osten Österreichs prognostiziert. Mit dem Anstieg am Thermometer steigt auch das Risiko für hitzebedingte Gesundheitsprobleme – allen voran der Hitzschlag. Er ist ein medizinischer Notfall, der unbehandelt lebensbedrohlich werden kann. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kleinkinder, chronisch Kranke sowie Personen, die sich körperlich stark anstrengen oder sich längere Zeit ungeschützt in der Sonne aufhalten.
Ein Hitzschlag, (auch Hitzeschlag genannt), entsteht, wenn der Körper seine Temperatur nicht mehr regulieren kann. „Beim Hitzschlag ist die Fähigkeit des Körpers, die Körpertemperatur zu regulieren, überfordert. Man wird die Hitze nicht mehr los und dadurch wird auch das Gehirn „zu warm“. Diese Veränderung, dieses Zu-Warm-Werden, löst Funktionsstörungen im Gehirn aus, die zum Beispiel dazu führen können, dass man matt wird, eintrübt, man bekommt Kopfschmerzen und fühlt sich richtig krank“, sagt Kardiologe Lukas Fiedler vom Universitätsklinikum Wiener Neustadt.
Körperkerntemperatur steigt auf über 40 Grad Celsius an
Bei starker Hitze und unzureichender Abkühlung steigt die Körperkerntemperatur über 40 Grad Celsius an. Gleichzeitig funktioniert das körpereigene Kühlsystem – das Schwitzen – nicht mehr ausreichend, was zu einer Überhitzung lebenswichtiger Organe führt. In schweren Fällen kann das zu Kreislaufversagen, Organschäden oder sogar zum Tod führen.
Fiedler: „Bei einem Hitzschlag bzw. Symptomen wie Kopfschmerzen oder Unwohlsein sollte man wirklich rasch in den Schatten, sich kühlen und kalt trinken. Es kann auch notwendig sein, ins Krankenhaus zu gehen.“
Typische Symptome erkennen
Anzeichen für einen Hitzschlag sind:
- hohe Körpertemperatur (über 40 °C)
- trockene, heiße Haut (kein Schwitzen)
- Verwirrtheit, Desorientierung, Krampfanfälle
- Schwindel, Kopfschmerzen
- Übelkeit, Erbrechen
- Schneller Puls, flache Atmung
- Bewusstlosigkeit
Wichtig: Nicht jeder Hitzeschlag kündigt sich mit allen Symptomen an. Besonders gefährlich ist es, wenn die betroffene Person plötzlich das Bewusstsein verliert oder verwirrt wirkt – dann ist sofortige medizinische Hilfe notwendig.
Erste Hilfe: Schnell und richtig handeln
Bei Verdacht auf einen Hitzschlag zählt jede Minute. So helfen Sie richtig:
- Notruf 144 wählen – Ein Hitzschlag ist ein Notfall!
- Schatten und Kühlung – Die betroffene Person sofort aus der Hitze bringen, Kleidung lockern oder entfernen.
- Körper kühlen – Kalte Umschläge auf Kopf, Nacken, Achseln und Leisten legen. Wenn möglich, den Körper mit feuchten Tüchern bedecken oder mit kühlem Wasser besprühen. Keine eiskalten Duschen – das kann den Kreislauf zusätzlich belasten.
- Flach hinlegen, Beine hochlagern – Wenn die Person bei Bewusstsein ist, kann dies helfen, den Kreislauf zu stabilisieren.
- Keine Getränke einflößen, wenn Bewusstseinsstörungen vorliegen – Erstickungsgefahr!
Ebenfalls auftreten kann ein Sonnenstich – er entsteht durch intensive Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken, meist nach längerem Aufenthalt in der prallen Sonne ohne Kopfbedeckung. Auch hier werden die Hirnhäute durch die Überhitzung gereizt. Allerdings überhitzt nicht der gesamte Körper – im Unterschied zum Hitzschlag.
Typische Symptome:
- Roter, heißer Kopf bei kühlem Körper
- Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit
- Schwindel, Übelkeit
- Unruhe, Lichtempfindlichkeit
- In schweren Fällen: Bewusstseinsstörungen, Fieber (leicht erhöht)
Vor allem Kinder und Personen mit wenig oder dünnem Haar sowie Menschen, die im Freien sporteln sind gefährdet.
Abhilfe verschaffen Ruhe im Schatten, den Kopf zu kühlen und viel trinken. In der Regel ist ein Sonnenstich kein medizinischer Notfall, aber er ist ernst zu nehmen.
Vorbeugung: So schützen Sie sich
Ein Hitzschlag lässt sich mit einfachen Maßnahmen gut vermeiden:
- Meiden Sie direkte Sonne, besonders zur Mittagszeit.
- Tragen Sie leichte, helle Kleidung und eine Kopfbedeckung.
- Trinken Sie ausreichend – ideal sind Wasser, ungesüßte Tees oder verdünnte Fruchtsäfte.
- Vermeiden Sie körperliche Anstrengung bei großer Hitze.
- Halten Sie Räume kühl, lüften Sie morgens und abends, und verdunkeln Sie tagsüber.
- Achten Sie auf gefährdete Personen in Ihrem Umfeld – etwa ältere Nachbarn oder kleine Kinder.
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