Hemmt Medikament gegen Sodbrennen die Vermehrung des Coronavirus?

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Chinesische Patienten, die auch Reflux-Medikament einnahmen, bekämpften SARS-CoV-2 besser als andere. Nun folgt US-Studie.

Kann ein gängiges und relativ billiges Mittel gegen Sodbrennen die Vermehrung des neuartigen Coronavirus in den Zellen reduzieren? Dieser Frage geht jetzt ein chinesisch-amerikanisches Team des Harvard-Mediziners Michael Callahan nach.

Während des Virus-Ausbruchs im chinesischen Wuhan hatten Callahan und chinesische Kollegen beobachtet, dass Covid-19-Patienten, die das günstige Mittel Famotidin zur Behandlung von Sodbrennen einnahmen, die Erkrankung besser bekämpften als andere - oder sogar solche, die das Magenschutzpräparat Omeprazol einnahmen.

In den USA überprüfte Callahan mit Chemikern und IT-Spezialisten Molekülstrukturen in bereits bestehenden Medikamenten, die das Virus angreifen konnten und wurden bei einem bestimmten Enzym fündig, berichtete das Fachblatt Science. Mit weiteren Simulationen fanden sie mehrere Kandidaten, darunter auch das erwähnte Präparat Fomatidin.

Zusammen mit Chemikern und Computerspezialisten machte sich Callahan auf die Suche nach Molekülstrukturen des Virus, an denen Medikamente ansetzen könnten. Ein Enzym, das für die Replikation des Virus essenziell ist, die Papain-like-Protease (PLpro), geriet in den Fokus der Forscher.von.

In einer Studie soll nun die Wirkung überprüft werden. 200 Patienten erhielten den Wirkstoff im April intravenös (normalerweise wird der Magenschutz geschluckt), insgesamt sollen es über 1000 Probanden werden. Wenn etwa 400 Patienten behandelt worden sind, könne man erste Zwischenergebnisse sehen, so die Forscher.

Um vor übertriebenen Erwartungen zu warnen, bleiben sie aber noch zurückhaltend. 

 

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