Warum mediterrane Ernährung auch gut fürs Gehirn ist

So gut untersucht die mediterrane Diät auch bereits ist, es werden noch immer neue positive Erkenntnisse entdeckt. Schon lange sind ja vor allem die die positiven Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit und Stoffwechsel bekannt. Doch auch für das Gehirn dürfte die Ernährungsform Vorteile haben.
Darauf deutet eine aktuelle, noch nicht veröffentlichte und noch nicht von Fachkollegen begutachtete Studie der University of Illinois hin. Erste Eckdaten wurden bereits jetzt bekannt gegeben. Die Zusammenfassung der Studie wird im Februar auf der International Stroke Conference 2025 der American Stroke Association in Los Angeles, Kalifornien, offiziell vorgestellt.
Ernährungsweise mit viel Gemüse und wenig Fleisch
Bei der mediterranen Ernährung stehen gesunde, nährstoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Bohnen, Nüsse, Samen und Olivenöl sowie mäßige Mengen an Milchprodukten, Eiern, Fisch und Geflügel im Vordergrund.
US-Forscher vermuten demzufolge, dass diese Ernährungsweise die Gesundheit des Gehirns nicht nur durch positive Beeinflussung der traditionellen kardiovaskulären Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Cholesterin, Blutzucker, Rauchen oder Bewegungsmangel fördert. Laut den Ergebnissen könne eine mediterrane Ernährung direkt die sogenannte weiße Substanz des Gehirns verbessern. Diese ist sozusagen das Gegenteil der "grauen Zellen" und liegt noch weiter uner der Gehirnrinde.
Weiße Substanz hat viele Schlüsselrollen
Bei der weißen Substanz handelt es sich um ein Gewebe im Gehirn, das die Kommunikation zwischen verschiedenen Regionen unterstützt und eine Schlüsselrolle bei Gedächtnis und Lernen spielt. Mit zunehmendem Alter nimmt sie auf natürliche Weise ab, doch kann dieser Prozess durch eine gesunde Ernährung und eine entsprechende Lebensweise verlangsamt werden.
„Wir haben beobachtet, dass sich die kardiovaskuläre Gesundheit direkt auf die Gehirnstrukturen auswirkt; die Wirkung der mediterranen Ernährung auf die Kommunikation zwischen den Gehirnregionen ist in gewisser Weise unabhängig von der kardiovaskulären Gesundheit“, sagte die Hauptautorin der Studie, die Neurologin Gabriela Trifan von der University of Illinois in Chicago, in einer Pressemitteilung.
Hispano-Amerikaner wurden untersucht
Untersucht wurde der Einfluss der mediterranen Ernährung an rund 2.700 hispanisch-lateinamerikanischen, erwachsenen US-Bürgern, 56 Prozent waren Frauen. Es zeigte sich, dass vor allem eine strenge Einhaltung einer mediterranen Ernährung die Gesundheit des Gehirns bei ihnen verbessern kann. Zur Untersuchung der Gesundheit der weißen Substanz wurden Gehirnscans angefertigt, wobei modernste Bildgebungsverfahren zur Messung von Anomalien und struktureller Integrität eingesetzt wurden.
Mithilfe einer statistischen Analyse untersuchten die Forscher, wie die MRT-Ergebnisse mit den Werten der mediterranen Ernährung zusammenhängen, wobei Faktoren wie Alter, Geschlecht und soziale Demografie berücksichtigt wurden.
Zwar sind weitere Studien erforderlich, doch könnten diese gehirnfördernden Wirkungen zum Teil auf die Verringerung von Entzündungen zurückzuführen sein, die durch die reichhaltigen Antioxidantien und gesunden Fette in der Ernährung verursacht werden.
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