Zufriedener durch Gartenarbeit
Eine Metastudie aus dem Jahr 2016 untersuchte die Auswirkungen von Gartenarbeit auf die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden. Die Ergebnisse zeigten, dass Gärtnern signifikant zur Reduktion von Stress, Angstzuständen und Depressionen beiträgt. Teilnehmer, die regelmäßig gärtnerische Tätigkeiten ausführten, berichteten, dass sie sich wohler fühlten, weniger Stress verspürten und eine verbesserte Lebensqualität erlebten. Dieser positive Effekt zeigte sich bereits bei kurzen Gartenaktivitäten.
Faktoren wie die Nähe zur Natur, das Arbeiten mit den eigenen Händen und das Gefühl, etwas zu erschaffen, wirken sich günstig auf die Psyche aus und tragen sowohl kurzfristig als auch langfristig zur mentalen Stabilität bei. Die Erkenntnisse aus dieser Studie legen nahe, dass Gärtnern nicht nur ein entspannendes Hobby ist, sondern auch eine wirksame Methode zur Prävention und Behandlung psychischer Belastungen darstellen kann.
Wogegen Gärtnern helfen kann
Auch internationale Studien zeigen, dass Gartenarbeit die seelische Gesundheit unterstützt und verschiedene Krankheitsbilder positiv beeinflussen kann:
- Depressionen, Angststörungen: Eine norwegische Studie ergab, dass Gärtnern depressive Symptome lindern, Gedankenkreise reduzieren und die kognitive Aufmerksamkeit steigern kann.
- Demenz: Eine US-Studie aus dem Jahr 2005 beobachtete, dass demenzkranke Menschen durch Gartenarbeit deutlich mehr positive Emotionen erlebten.
- Selbstwertgefühl, Vitalität: Laut britischen Untersuchungen kann Gärtnern nicht nur das Selbstbewusstsein stärken, sondern auch die allgemeine Gesundheit und sogar den Body-Mass-Index verbessern.
- Schwere psychische Erkrankungen: Eine chinesische Studie aus dem Jahr 2010 stellte fest, dass Gärtnern Stress reduziert, Ängste abbaut und Depressionen lindert.
- Kognitive und soziale Fähigkeiten: In Südkorea wurde Gartentherapie erfolgreich in Schulen für Kinder mit Behinderung genutzt, um ihre Aufmerksamkeit zu steigern und die sozialen Fähigkeiten zu fördern.
Praktische Tipps für den Einstieg – Gartenarbeit für Anfänger
Gärtnern ist im eigenen Garten am einfachsten, aber auch Stadtbewohner ohne Garten haben Alternativen. Viele Städte bieten Gemeinschaftsgärten an, die von Gruppen bewirtschaftet werden. Solche Urban-Gardening-Projekte oder Schrebergärten mit Gemeinschaftsbeeten fördern nicht nur die Bewegung an der frischen Luft, sondern auch das soziale Miteinander.
Auch auf der Fensterbank, Terrasse oder dem Balkon lässt sich gärtnern. Mit dem Anbau von Tomaten, kleinen Gemüsesorten oder Kräutern kann man sich am Wachstum erfreuen. Vertikale Pflanzsysteme, Pflanzkübel und Hochbeete helfen dabei, selbst auf kleinstem Raum ein Stück Natur zu schaffen.
Einsteiger sollten zunächst mit pflegeleichtem Grün beginnen, um die positiven Ergebnisse zu fördern. Das bewusste Beobachten des Wachstums, die Pflege und das Gießen sind nicht nur praktische Aufgaben, sondern auch kleine Momente der Achtsamkeit, die Stress abbauen können. Bereits wenige Pflanzen genügen, um eine individuelle Wohlfühlzone zu schaffen.
Gemeinschaft verbindet gegen Einsamkeit
Allein zu sein fördert Gedankenkarussells und das Gefühl der Einsamkeit. Menschen aller Altersgruppen haben oft Schwierigkeiten, Anschluss zu finden. Beim Urban-Gardening kann man Gleichgesinnte kennenlernen und die meditative Wirkung des Gärtnerns erleben. Ähnlich wie beim Basteln oder Malen geraten Körper und der Geist dabei wie von selbst in einen Flow-Zustand, in dem die Sorgen für eine Weile verschwinden. Diese Art der Beschäftigung kann helfen, wieder klarer zu denken und aus belastenden Gedankenspiralen auszubrechen.
Trotz der Vorteile für die mentale Gesundheit ist Gärtnern nicht für jeden gleichermaßen geeignet. Körperliche Einschränkungen oder Frustration durch Misserfolge können das Interesse schnell mindern. Eine individuelle Anpassung und realistische Erwartungen sind daher entscheidend, um von den positiven Effekten bestmöglich zu profitieren.
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