Fieberblase kurz vorm Valentinstag: Was jetzt hilft

Fieberblase kurz vorm Valentinstag: Was jetzt hilft
Nach dem Skifahren oder einem grippalen Infekt kommt es häufiger zu Lippenherpes. Woran das liegt und was man tun kann.

Viele verliebte Paare fiebern dem Valentinstag am kommenden Freitag entgegen. Doch was, wenn plötzlich ein unangenehmes Kribbeln auf der Lippe auftritt und sich ein Herpesbläschen bildet? Bei vielen treten die lästigen Bläschen gerade jetzt auf – das hat vor allem zwei Gründe, sagt Hautärztin Tamara Kopp vom Juvenis Medical Center Vienna. "Bei manchen kommt es zu Lippenherpes, nachdem sie in der Sonne waren – das war jetzt bei vielen im Skiurlaub der Fall. Die Sonne kann dazu führen, dass das Immunsystem ein wenig herunterreguliert wird und die Herpesviren die Oberhand gewinnen. Häufig geschieht dies auch, nachdem man eine Grippe oder einen grippalen Infekt überstanden hat", betont Kopp.

Dies trifft derzeit auf viele zu: Die Grippewelle steht kurz vor ihrem Höhepunkt, rund 10.000 Menschen sind laut ÖGK aktuell aufgrund einer Influenza-Infektion im Krankenstand, weitere 109.000 aufgrund von grippalen Infekten. 

Lippenherpes wird durch das Herpes-simplex-Virus (HSV-1) verursacht und bleibt ein Leben lang im Körper – ist man einmal infiziert, kommt es meist ein- bis zweimal jährlich zu einem Ausbruch in Form der Bläschen an der Lippe. Etwa 85 Prozent der Menschen tragen das HSV-1 in sich.

Neben Sonneneinstrahlung oder einem geschwächten Immunsystem können auch Stress oder hormonelle Veränderungen Auslöser von Lippenherpes sein. Gerade vor aufregenden Ereignissen – wie einem geplanten Valentinstags-Date – steigt der Stresspegel, was das Virus ebenso aktivieren kann.

Erste Hilfe gegen Herpes

Eines vorneweg: Bei sonst gesunden Menschen bilden sich Fieberblasen im Schnitt nach sieben bis zehn Tagen von selbst wieder zurück. Sie müssen nicht unbedingt behandelt werden. Dennoch können einzelne Sofortmaßnahmen Linderung verschaffen.

Wenn sich erste Anzeichen wie Kribbeln oder Jucken an der Lippe bemerkbar machen, ist allerdings schnelles Handeln gefragt. Antivirale Cremes, die rezeptpflichtig sind, können – frühzeitig aufgetragen – die Vermehrung des Virus hemmen und den Ausbruch mildern. Kopp: "Meist bemerkt man das Entstehen von Lippenherpes jedoch zu spät. Die antiviralen Salben wirken eher dann, wenn sich das Bläschen noch nicht gebildet hat, sondern man das kribbelnde Gefühl wahrnimmt."

Jedenfalls hilfreich sei, eine Fettcreme auf die betroffene Stelle aufzutragen, um die aufreißende Haut zu schützen und Schmerzen zu lindern, sagt Kopp. „Unterstützend kann die Einnahme von L-Lysin-Kapseln helfen. Die Datenlage dazu ist zwar schwach, dennoch kann die Aminosäure das Immunsystem stärken“, sagt Kopp. 

Portraitfoto a.o. Univ. Prof. Dr. Tamara Kopp

Portraitfoto a.o. Univ. Prof. Dr. Tamara Kopp

Herpes-Pflaster und Hausmittel

Sehr beliebt seien laut der Hautärztin Patches oder Herpes-Pflaster, die man direkt auf die betroffene Stelle klebt. "Dadurch schmerzt der Lippenherpes weniger, ist geschützt und nicht ansteckend. Da der Inhalt der Bläschen ansteckend ist, kann man, wenn sie offen sind, andere damit anstecken – durch die Patches ist das Bläschen aber abgedeckt und das Übertragungsrisiko geringer", weiß Kopp.

Als Hausmittel gelten Honig, Teebaumöl oder Melissenextrakt – sie haben antibakterielle und antivirale Eigenschaften, die Linderung verschaffen können.

Kommt es zu stärkeren Ausbrüchen, bildet sich Lippenherpes etwa an mehreren Stellen im Gesicht, oder öfter als ein- bis zweimal jährlich, sollte man einen Arzt aufsuchen. Hier können antivirale Medikamente helfen. Häufiger kann es beispielsweise bei Menschen mit Neurodermitis oder bei immungeschwächten Personen, die etwa das Immunsystem unterdrückende Medikamente einnehmen, zu Lippenherpes kommen. 

3 Tipps, um den Partner zu schützen

  • Kein Küssen: Direkter Lippenkontakt sollte vermieden werden.
  • Hygiene beachten: Hände regelmäßig waschen, keine Gläser oder Besteck teilen.
  • Wundheilung unterstützen: Herpes-Pflaster decken die Bläschen ab und reduzieren das Risiko einer Übertragung.

Lippenherpes ist zwar ärgerlich, aber mit der richtigen Behandlung und etwas Rücksicht auf den Partner kann der Valentinstag trotzdem romantisch werden. 

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