1. Keine Hitze im Kopf
Was macht Ihr Leben jetzt gerade lebenswert? Ein banaler Gedanke. Es lohnt sich, ihm nachzugehen, weiß Neurowissenschafterin und Glücksexpertin Lina Begdache. In der Hirnforschung ist inzwischen unumstritten: Was unser Gehirn oft tut, kann es besonders gut. Das gilt auch fürs Grübeln und Katastrophisieren. Hängt man oft trüben Gedankengängen nach, zementieren sie sich in den neuronalen Bahnen ein. "Die Wahrscheinlichkeit, in ein Stimmungstief zu geraten, ist umso größer, je mehr negatives Denken man praktiziert", sagt Begdache.
Glücklicherweise ist unser Denkorgan anpassungsfähig. Eingetrampelte Negativpfade können durch positives Denken verlassen werden. Pioniere der positiven Psychologie, die auf diesen Erkenntnissen fußt, haben gezeigt: Das wirkt. Positiv denkende Menschen stufen Stress als bewältigbarer ein – und sind letztlich glücklicher.
2. Gesundes im Bauch
Die Sommermonate verbringen viele zumindest teilweise in südlichen Gefilden. Neben den stimmungsaufhellenden Sonnenstunden profitiert die Laune dort von mediterranen Essgewohnheiten: Viel Gemüse, frische Kräuter, Olivenöl, Fisch. Diese Nahrungsmittel sind besonders "reich an entzündungshemmenden Antioxidantien, die Hirn und Herz gesund halten", erklärt Begdache. Sie beugen auch einem rasanten Abfall des Blutzuckers und folgendem Heißhunger – ein Gute-Laune-Killer – vor.
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3. Schlummern für die Seele
Unausgeschlafen ist man selten glücklich. "Ein gesunder Schlafrhythmus regt im Gehirn die Produktion chemischer Stoffe an, die die Basis für eine positive Stimmung sind", erklärt Begdache. Studien zeigen auch: Menschen, die wenig oder unruhig schlafen, haben ein überaktives Stress-Nervensystem.
Hier schafft die Atmung Abhilfe. Tiefe Bauchatmung sorgt für eine bessere Durchblutung und regt den Stoffwechsel an – das beruhigt.
4. Dankbar durch den Tag
Dankbarkeit ist einer der Glücksgaranten schlechthin. Eine dankbare Haltung will allerdings gelernt sein, erläutert die Psychologin und Glücksforscherin Jennifer Wegmann. Zunächst gilt: Tempo rausnehmen. "Seien Sie im Hier und Jetzt präsent. Erkennen Sie an, was in Ihrem Leben gut ist." Dann kann man genau diesen Glücksquellen bewusst mehr Raum im Leben geben.
Psychologinnen und Psychologen gehen mittlerweile sogar davon aus, dass Dankbarkeit bei der Prävention von Angst- und Panikerkrankungen sowie Depressionen und Suchterkrankungen helfen, Phobien mildern kann. Gefühle wie Angst, Neid, Wut, so die Erklärung, können nur schwer neben Dankbarkeit existieren.
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5. Zwischenmenschliche Balance
Es ist ein schöner Teufelskreis: Unterstützende, gesunde Beziehungen im Leben fördern das Glücksempfinden. "Und Zufriedenheit ist wiederum ein guter Nährboden für stabile Beziehungen", sagt Wegmann. US-Forschungen haben gezeigt: Zwischen dem Wohlbefinden und der Größe des Freundeskreises gibt es einen messbaren Zusammenhang.
6. Achtsamkeit als Anker
Wer Glück erleben will, muss präsent sein, sagt Wegmann: "Wer auf Autopilot schaltet, beraubt sich der schönsten Momente." Achtsamkeit weist den Weg aus dem ferngesteuerten Modus: "Wenn wir aufhören zu urteilen, stärkt das unser Glück."
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