Wie es mit dem Coronavirus weitergeht

Corona Regeln, Corona Masken
WHO registrierte seit dem Auftauchen des Virus 900 Untervarianten. Expertin erklärt, warum mancherorts dennoch die Infektionen steigen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte gestern, Freitag, den weltweiten Gesundheitsnotstand aufgrund der Covid-Pandemie für beendet. Dennoch werden in vielen Teilen der Welt steigende Zahlen von COVID-19-Fällen in aller Welt beobachtet. Dafür gibt es mehrere Gründe, erklärte Maria Van Kerkhove, fachliche Leiterin für Covid-19 bei der WHO. 

Als Hauptgrund nannte sie, dass sich das Virus weiterentwickelt. "Seit dem ersten Auftauchen von Omikron sind mehr als 900 Unterlinien von Omikron im Umlauf."  Jede einzelne davon werde weiterverfolgt.

Eines dieser Länder ist zum Beispiel Indien. Einer der Gründe für den Anstieg der Fallzahlen dort ist wahrscheinlich die Unterlinie XBB.1.16. Diese Variante habe eine erhöhte Übertragbarkeit.  "Aber wir haben noch keine Veränderung des Schweregrads festgestellt." Ebenso dürfte die Tatsache, die letzte große Infektionswelle am Subkontinent durch die Delta-Variante ausgelöst worden war. Und diese liegt schon länger zurück.

Öffentliche Maßnahmen

Ebenso hat die Aufhebung der öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen in vielen Staaten Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen. Alltägliches Leben steht bei den Menschen wieder im Vordergrund - zumal die Durchimpfungsrate weltweit ansteigt und damit auch die Immunität zunimmt.

Immunität

Dass die Immunität mit der Zeit nachlässt, ist ebenfalls mit ein Grund für neue Infektionen. In  Zukunft werden sich Experten auch damit beschäftigen müssen, dass neue Varianten und Kombinationen die Fähigkeiten zeigen, das menschliche Immunsystem auszutricksen und seiner Wahrnehmung zu entkommen.

Hospitalisierungen

Auch mit dem Ende des Gesundheitsnotstands müssen noch immer sehr viele Menschen weltweit in Spitälern behandelt werden, betont Maria Van Kerkhove. "Wir schätzen, dass derzeit jede Woche Hunderttausende von Menschen wegen COVID-19 im Krankenhaus sind." Positiv sei dabei aber, dass dank Zugang zu Diagnostik und frühzeitiger klinischer Behandlung sowie antiviraler Arzneien und wirksamer Impfstoffe weniger Infizierte sterben als zu Beginn der Pandemie, als es weder Behandlungsmöglichkeiten noch Impfstoffe gab. "Nach vier Jahren wissen wir viel mehr über diese Krankheit."

 

 

 

Was jetzt zu tun ist

In ihrem Statement für den WHO-Podcast "Science in 5" betonte Van Kerkhove auch, Regierungen müssten jetzt den Zugang zu Schnelldiagnosen sicherstellen und für schnelle Testungen sorgen. Ebenso "müssen wir daran arbeiten, die Durchimpfungsrate zu erhöhen und wir müssen sicherstellen, dass diejenigen, die am stärksten gefährdet sind, die Auffrischungsimpfungen je nach Bedarf erhalten."

Aber auch jeder Einzelne ist gefragt, das Infektionsrisiko im Alltag zu senken. Die Expertin appelliert, sich impfen und auffrischen zu lassen, "wenn dies für Sie empfohlen ist".

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