Grünes Licht für Corona-Impfstoff von J&J in der EU

Grünes Licht für Corona-Impfstoff von J&J in der EU
Die europäische Arzneimittelbehörde und auch die EU-Kommission erteilen eine Zulassung für den Einsatz des Covid-19-Vakzins von Johnson & Johnson.

Der Corona‐Impfstoff von Johnson & Johnson kann nun auch in der Europäischen Union genutzt werden. Die EU‐Kommission genehmigte dies am Donnerstag, wie Präsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter mitteilte. „Mehr sichere und wirksame Impfstoffe kommen auf den Markt“, schrieb von der Leyen. Die Kommission folgte einer Empfehlung der EU‐Arzneimittelbehörde EMA, die das Vakzin eingehend geprüft hatte. Es ist der vierte in der EU zugelassene Impfstoff gegen Covid‐19.

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA empfahl zuvor am Donnerstag eine bedingte Zulassung des Impfstoffs ab 18 Jahren. Die EU rechnet mit ersten Lieferungen im April.

Großbestellung

Die EU-Kommission hatte bereits Impfdosen für 200 Millionen Menschen bestellt. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass das Unternehmen nicht rechtzeitig liefern könne. Der Hersteller sicherte zu, dass er sich an die Absprachen halten und ab April liefern werde. Vor rund zwei Wochen war das Präparat, das von der Johnson-Tochter Janssen in den Niederlanden entwickelt worden war, bereits in den USA zugelassen worden.

Einfache Handhabung bei gutem Schutz

Das Vakzin hat gegenüber den bisherigen Impfstoffen große Vorteile: So muss es nur einmal gespritzt werden. Es kann bei Kühlschranktemperatur gelagert werden. Die Wirksamkeit liegt nach Angaben der EMA bei etwa 67 Prozent. Bei einer schweren Covid-19-Erkrankung lag der Schutz in den Studien bei mehr als 85 Prozent - und das gilt auch für Ältere. Der Impfstoff soll auch gegen Virus-Varianten effektiv sein.

Laufende Evaluierung

Die Experten der EMA hatten die Forschungs- und Test-Daten bereits seit Wochen nach einem schnelleren Verfahren bewertet. Es sei gründlich und nach höchsten Sicherheitsstandards geprüft worden, erklärte die EMA. Bei einer bedingten Zulassung ist der Hersteller verpflichtet, auch danach noch Daten etwa zur Langzeitwirkung an die EMA zu übermitteln. Auch Angaben zu möglichen Nebenwirkungen werden weiterhin geprüft.

Österreichs Gesundheitsministerium sieht „Rückenwind“ für die heimische Impfkampagne: „Derzeit rechnen wir mit einer Verfügbarkeit von circa 2,5 Millionen von Johnson & Johnson bis spätestens Ende des Jahres.“ Die ersten Lieferungen seien im zweiten Quartal zu erwarten. Mit der Zulassung durch die EMA sei sichergestellt, „dass es sich dabei um einen sicheren und ausgezeichneten Impfstoff handelt“, der wie jeder zugelassene Covid‐19‐Impfstoff höchst wirksam und jedenfalls gut geeignet sei, um schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle zu verhindern.

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