Drei Szenarien, wie es mit der Pandemie weitergehen könnte
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus nannte die Möglichkeit, dass die Verläufe milder werden könnten. Das ist aber nur ein Szenario.
31.03.22, 12:25
Weltweit wurden seit Beginn der Pandemie bis Sonntag 479 Millionen Corona-Fälle und mehr als sechs Millionen Todesfälle gemeldet. Die wöchentliche Zahl an Neuinfektionen ging laut WHO in der Vorwoche weltweit um 14 Prozent auf etwa 10 Millionen Fälle zurück.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass Corona-Infektionen mit der Zeit zu schwächeren Krankheitsverläufen führen. Das sei nach derzeitigem Wissensstand das wahrscheinlichste Szenario, so WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf.
Die Schwere der Covid-19-Erkrankungen werde wahrscheinlich trotz weiterer Virusmutationen weiter abnehmen, da die Immunität der Bevölkerung durch Impfungen und Infektionen zunehme.
In diesem Szenario kann es laut WHO weiterhin dennoch immer wieder zu Anstiegen der Zahl von Infektionen kommen, wenn die Immunität vieler Menschen nach einiger Zeit abnimmt. Dann seien erneute Auffrischungsimpfungen für besonders gefährdete Personengruppen notwendig, hieß es in einem Strategiepapier der WHO.
Die UNO-Organisation hält auch saisonal wiederkehrende Corona-Wellen in den gemäßigten Klimazonen für möglich, wie sie in ihrem Plan zur Bekämpfung der Pandemie erklärt. (Hier können Sie das Papier auf Englisch nachlesen)
Wie könnte es weitergehen?
Der erste Bericht der WHO wurde zu Beginn der Pandemie im Februar 2020 veröffentlicht - jetzt handelt es sich um den dritten und wahrscheinlich letzten Notfallplan, wie Ghebreyesus sagte.
Die Weltgesundheitsorganisation hält drei Szenarien für denkbar: Neben dem bereits genannten Szenario 1 wäre auch eine Best-Case-Entwicklung möglich.
In dieser wären zukünftige Virus-Varianten "deutlich weniger schwerwiegend", der Schutz vor schweren Erkrankungen wäre langanhaltend – ohne dass eine zukünftige Auffrischung oder wesentliche Änderungen an aktuellen Impfstoffen erforderlich wären. Bisher ist das auch bei Omikron nicht eingetreten.
Szenario 3 wäre der schlimmste Fall: Das Virus mutiert in eine neue, hoch übertragbare und tödliche Bedrohung. In diesem Fall könnten die bisher wirksamen Impfstoffe weniger wirksam und die Immunität gegen schwere Krankheiten und Todesfälle würden schnell nachlassen.
Dann bräuchte es angepasste Impfstoffe und eine breite Kampagne von Auffrischungsimpfungen für gefährdete Gruppen.
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