Kongo: Zahl der Toten durch vorerst unbekannte Krankheit steigt
Eine rätselhafte Krankheit beschäftigt derzeit die Gesundheitsbehörden der Demokratischen Republik Kongo: Mindestens 131 Personen sind laut offiziellen Angaben in den vergangenen Wochen an den Folgen einer Erkrankung gestorben, deren Auslöser bisher unbekannt ist. Diese Zahl gaben am Donnerstag die lokalen Gesundheitsbehörden bekannt. Zuvor war von 79 Todesfällen die Rede gewesen.
382 Personen gelten offiziell als erkrankt. Die Personen leiden an teilweise grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Husten, Kopfschmerzen, aber auch an Atemnot und Blutarmut (Anämie). Lokale Medien berichteten von bis zu 140 Verstorbenen.
Laut dem Gesundheitsministerium des Landes war der Großteil der Verstorbenen zwischen 15 und 18 Jahre alt.
Proben werden analysiert
Die Erkrankungsfälle sind in der Region Panzi der Provinz Kwango im Südwesten des Landes aufgetreten. Neben anderen ist auch ein Team der Weltgesundheitsorganisation WHO unterwegs, um Proben von Erkrankten für Laboruntersuchungen zu nehmen.
Der Anstieg der Zahl der bestätigten Verstorbenen erklärt sich daraus, dass medizinische Experten zwei weitere Dörfer gefunden haben, in den mindestens 60 Todesfälle verzeichnet wurden.
Anne Rimoin, eine Epidemiologin an der Universität von Kalifornien, Los Angeles, die seit 2002 im Kongo arbeitet, sagte NBC News, dass die Diagnose der Krankheiten durch die begrenzte Infrastruktur des Gesundheitswesens und aufgrund von zahlreichen Gesundheitsproblemen in dem Land erschwert werden könnte. Dazu zählt vor allem auch der Ausbruch der Krankheit Mpox. Seit Jahresbeginn wurden mehr als 47.000 Fälle in dem Land verzeichnet.
"Ich denke, es ist wirklich wichtig, sich bewusst zu machen, was passiert, und ich denke, es ist auch sehr wichtig, nicht in Panik zu geraten, bis wir mehr Informationen haben", sagte die Epidemiologin.
Für Spekulationen über den Erreger sei es zu früh: "Es könnte alles sein. Es könnte Grippe sein, es könnte Ebola sein, es könnte Marburg sein, es könnte Meningitis sein, es könnten Masern sein. Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir es einfach nicht."
Die lokale Bevölkerung wurde aufgefordert, größere Versammlungen zu vermeiden, auf Händehygiene zu achten und die Körper der Verstorbenen nicht zu berühren und auf qualifiziertes Gesundheitspersonal zu warten.
Ob die Krankheit nur durch körperlichen Kontakt oder auch über andere Wege übertragen werden kann, ist bisher nicht bekannt.
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