Covid-19 ist fast drei Mal so tödlich wie Grippe

Covid-19 ist fast drei Mal so tödlich wie Grippe
Für ihre Studie untersuchten französische Forscher die Todesfälle in Krankenhäusern.

Eine Covid-19-Erkrankung ist fast drei Mal so tödlich wie eine echte Grippe: Das berichten französische Forscher in der Fachzeitschrift "The Lancet Respiratory Medicine". Sie untersuchten Todesfälle in Krankenhäusern in den Jahren 2018 bis 2020.

Quoten-Vergleich im Frühling

Für die Studie werteten die Wissenschaftler der nationalen Forschungseinrichtung "Inserm" Daten von mehr als 135.000 französischen Patienten aus. Von diesen wurden 89.530 in März und April 2020 mit der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert. Von diesen Corona-Positiven starben mehr als 15.000 oder 16,9 Prozent. Dem stellten die Wissenschafter die Grippetoten gegenüber: mehr als 2.600 bei insgesamt 45.800 Erkrankten im Winter 2018/2019, das entsprach einer Quote von 5,8 Prozent.

Ernst der Krankheit bestätigt

"Unsere Studie ist die bisher umfangreichste, die die beiden Krankheiten vergleicht", erklärte Mitautorin Catherine Quantin von der Universitätsklinik Dijon. "Sie bestätigt, dass Covid-19 ernster ist als die Grippe." Das zeige auch der Vergleich mit dem Grippewinter 2018/2019, der "gemessen an den Todesfällen der schlimmste der vergangenen fünf Jahre in Frankreich war", betonte Quantin.

Häufiger und länger intensiv behandelt

Covid-19-Patienten mussten zudem häufiger auf Intensivstationen behandelt werden: Die Quote lag bei ihnen bei 16,3 Prozent, bei Grippepatienten dagegen nur bei 10,8 Prozent. Zudem wurden Covid-19-Kranke im Schnitt länger intensiv behandelt.

Alternsunterschiede

Die Grippe traf mit fast 20 Prozent der Patienten zudem deutlich häufiger Kinder oder Jugendliche, die bessere Heilungschancen haben. Dagegen gehörten nur 1,4 Prozent der Covid-Patienten im Krankenhaus dieser Altersgruppe an.

Ergebnisse nicht abgesichert

Bei ihrer Studie machten die Forscher allerdings zwei Einschränkungen geltend: Ersten seien Tests für Grippekranke nicht so systematisiert wie solche für Coronapatienten - insofern könne ihre Zahl unterschätzt werden. Zudem sei nicht sicher, wie repräsentativ der Grippewinter 2018/2019 im Vergleich zu anderen Jahren sei.

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