Covid-19-Impfung: Keine negative Auswirkung auf die Samenqualität

Covid-19-Impfung: Keine negative Auswirkung auf die Samenqualität
Eine US-Studie zeigt, dass die Befürchtungen hinsichtlich der Fortpflanzung nicht berechtigt sind.

Experten des Kinderwunschzentrums an der Wien geben Entwarnung: Eine aktuelle US-Studie belegt, dass die Verabreichung eines mRNA-Impfstoffs von Biontech/Pfizer oder Moderna als Schutz vor einer Corona-Infektion keinen Einfluss auf die männliche Fruchtbarkeit hat. Eine COVID-19 Infektion hingegen stellt für die Fertilität einen hohen Risikofaktor dar. Aus diesem Grund rät Univ. Prof. Andreas Obruca, Gründer und ärztlicher Leiter des Kinderwunschzentrums sowie Präsident der österreichischen IVF-Gesellschaft, jedem Mann mit Kinderwunsch zu einer COVID-19 Schutzimpfung.

Die Qualität und Anzahl der Spermien seien nach der Impfung nicht beeinträchtigt, so das Ergebnis der Studie. Die Studienergebnisse zeigen sogar leichte Verbesserungen der Samenqualität nach einer Impfung.

Anlass der Untersuchung war eine Befragung in den USA, bei der die Impfskepsis im Fokus stand. Trotz der hohen Wirksamkeit und der wenigen Nebenwirkungen, die in klinischen Studien festgestellt wurden, gaben nur 56 Prozent der Befragten an, den Impfstoff erhalten zu wollen. Als einer der Gründe für die zögerliche Haltung gegenüber dem Impfstoff wurde die potenziell negative Auswirkung auf die Fertilität genannt.

45 Probanden in den USA

Aus diesem Grund untersuchten Forscher der Miller School of Medicine an der Universität von Miami (USA) Anfang des Jahres 2021 die Qualität der Samenzellen von 45 Probanden im Alter von 18 bis 50 Jahren, und zwar vor und nach der Verabreichung des mRNA-Impfstoffs. Verwendet wurden dabei die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna.

Verglichen wurde eine Samenprobe zwei bis sieben Tage vor der ersten Impfdosis mit einer Samenprobe 70 Tage nach der zweiten Impfdosis. Vor der Abgabe der Samenprobe hielten die Studienteilnehmer eine bis zu sieben Tage lange sexuelle Abstinzenz ein. Die Untersuchung umfasste die Spermienkonzentration, das Aussehen und die Gesamtzahl beweglicher Spermien.

Auch Partnerin sollte sich impfen lassen

Mindestens genauso wichtig ist aber auch die Impfung der Partnerin sowie von engen Kontaktpersonen. Schwangere haben ein erhöhtes Risiko an COVID-19 schwer zu erkranken und können durch einen entsprechenden Impfschutz Frühgeburten und Folgeschäden der COVID-19 Erkrankung vermeiden. Experte Obruca spricht sich daher auch klar für eine Corona-Schutzimpfung während und vor einer Schwangerschaft aus. Idealerweise erfolgt die Impfung nach dem ersten Trimester der Schwangerschaft.

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