Coronaviurs: Italiener setzen auf altes Reinigungsmittel

Handdesinfektionsmittel ist derzeit ein gefragtes Gut.
Auf den Markt kam "Amuchina" in den 1930er-Jahren. Zur Desinfektion greifen jetzt wieder viele danach.

Ein seit den 1930er-Jahren erhältliches Reinigungsmittel ist in Italien derzeit der Renner: Die Verkaufszahlen verdoppelten sich im Jänner und Februar 2020 im Vergleich zum Vorjahr.

Immer wieder sind die Flaschen mit dem dezent-roten Schriftzug auch ausverkauft. Teilweise werden schon erhöhte Schwarzmarkt-Preise erzielt, obwohl es keine Liefer- oder Produktionsengpässe gibt, wie seitens des Herstellers "Angelini" betont wird.

Gut bekannte Marke für Reinheit

Der Grund ist nicht nur, dass die alteingesessene Marke "Amuchina" seit langem als Synonym für Reinigungsmittel verwendet wird (vermutlich wie bei uns Uhu für einen Kleber). Sie symbolisiert überhaupt Reinheit. 1939 war das Ur-"Armuchina" nach einer Tuberkulose-Epidemie auf den Markt gekommen, später wurde es in Krankenhäusern zur Desinfektion eingesetzt. Aber auch in Apotheken als Wunddesinfektion verkauft.

Handgel auf Chlor-Basis

Derzeit herrscht das G'riss aber vor allem um ein Handgel, das schon lange am Markt ist. Es solle garantiert Viren eliminieren und in seiner medizinischen Wirkung zertifiziert ist, sogar von der amerikanischen Aufsichtsbehörde FDA, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Warum das Mittel so gefragt ist, ist leicht erklärt. "Amuchina" basiert auf Chlorlauge. Im Handgel sei aber mehr Alkohol enthalten als in ähnlichen Präparaten, um den gewünschten Effekt zu garantieren.

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