Corona: Warum 100.000 Dosen in Österreich noch nicht verimpft sind

CORONA: ERSTE LIEFERUNG DES ASTRA ZENECA-IMPFSTOFFS / WINDISCHBAUER / WALTERS / PERNSTEINER / TANNER
Pharma-Großhändler Präsident Andreas Windischbauer über die Impfdosen, die in Österreich vorrätig sind, aber noch nicht verimpft wurden.

Im Ö1 Morgenjournal hat sich Pharma-Großhändler-Präsident Andreas Windischbauer nun erstmals dazu geäußert, warum 100.000 Impfdosen in Österreich vorrätig sind, aber nicht verwendet werden.

Der Ablauf der Impfbestellungen verläuft so: Der Bund stellt eine Plattform zur Verfügung, wo die Dosen von den Ländern bestellt werden können. Danach kümmere sich das Bundesheer um die Verteilung. Die Länder selbst organisieren dann die Verimpfung. Derzeit lagert der nicht verbrauchte Impfstoff in verschiedenen Lagern von Pharmafirmen in Österreich.

Die Länder, die für sich selbst bestellen, haben unterschiedliche Antworten. Angeblich wolle man Impfstoff horten, um dann großangelegte Impfaktionen durchzuführen. Andere Bundesländer sagen, dass sie nur so viel Impfstoff abrufen, wie sie auch tatsächlich benötigen - und das ist offenbar weniger als vorrätig ist.

Windischbauer erklärt im Morgenjournal, dass bei den 100.000 Dosen auch schon bestellte Impfstoffe sind, die für die zweite Dosis vorgesehen sind.

Impfroutine der Länder kann geändert werden

Was sagt Windischbauer zur Kritik, dass die Bundesländer vielleicht langsamer impfen als möglich wäre? "Es war sicher ein guter Weg auf Sicht zu fahren. Ich glaube, dass wir das jetzt ändern müssen, weil sich in der Impflogistik etwas geändert hat. (...) Die Biontech/Pfizer Impfungen kommen nun ganz stabil jeden Dienstag und es wird mehr werden. Daher hat man nun die Sicherheit, dass man für die zweite Impfung nicht mehr so viel in Reserve halten muss."

Der zweite große Vorteil sei laut Windischbauer, dass Astra Zeneca nun mehr von dessen Vakzine liefern kann und diese durch die einfache Handhabung sofort verimpft werden kann. Anders als bei Biontech/Pfizer wird der Impfstoff von Astra Zeneca erst nach elf oder zwölf Wochen zum zweiten Mal verimpft. Bis dahin gäbe es genug Impfstoffe für die zweite Dosis und man müsse dafür nichts zurückhalten.

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