Corona: Oberösterreich impft aktuell nur mit Pfizer und Moderna

Corona: Oberösterreich impft aktuell nur mit Pfizer und Moderna
Täglich 5.000 bis 8.000 Anmeldungen auf Homepage. Ressentiments gegen Astra Zeneca.

In Oberösterreich sind "deutlich über 70 Prozent" der Über-65-Jährigen geimpft. Mit Ende April hätten alle 65- bis 74-Jährigen, die angemeldet waren, zumindest eine Dosis erhalten, weitere Seniorinnen und Senioren würden sich täglich registrieren. "Wir bewegen uns Richtung 75 Prozent", sagte Impfkoordinator Franz Schützeneder gegenüber der APA. Generell spricht er von 5.000 bis 8.000 Anmeldungen täglich auf www.ooe-impft.at.

Aber auch bei einer Impfrate von 75 Prozent sieht Schützeneder nicht das Ende der Fahnenstange bei den Über-65-Jährigen. In der Altersklasse über 80 seien derzeit 83,35 Prozent, bei den Über-85-Jährigen 81,8 Prozent geimpft, lieferte er aktuelle Zahlen aus Oberösterreich. In der Altersgruppe 80 bis 85 Jahre seien über 85 Prozent der Menschen immunisiert.

"Skepsis weicht einer Impfwilligkeit"

Viele ältere Personen kommen nicht in die Impfstraßen, sondern warten auf einen Termin beim Hausarzt. "Vor allem die ländliche Bevölkerung hat hohes Vertrauen zu den Hausärzten", so Schützeneder. Die Medizinerinnen und Mediziner würden auf Impfstoff warten, es seien noch einige Über-65-Jährige vorgemerkt. Je älter eine Person ist, die sich derzeit auf www.ooe-impft.at anmeldet, desto eher komme sie dran. Ab Mittwoch werden Schwangere bei den niedergelassenen Ärzten geimpft, dafür sind diese Woche 5.000 Dosen der mRNA-Impfstoffe vorgesehen, teilte das Land OÖ mit.

Wann Jüngere eine Einladung bekommen, "hängt davon ab, wie viel Ältere sich anmelden und wie viel Impfstoff wir tatsächlich bekommen", erläuterte Schützeneder. Bis Ende Mai werde man die Über-50-Jährigen erreichen, in einigen Bezirken sei man schon bei den 57- und 56-Jährigen. Dann seien größere Mengen Impfstoff angesagt. Im Juni solle man mit dem Alter der Impflinge weit herunter kommen. "Die anfängliche Skepsis weicht einer Impfwilligkeit." Ehemals Erkrankte, die sechs bis acht Monate nach ihrer Genesung zum ersten Impftermin kommen, sollten in einer Anamnese mit dem impfenden Arzt abklären, ob die Gabe einer zweiten Dosis notwendig sei.

Ressentiments gegen den Impfstoff von AstraZeneca gebe es nach wie vor. Er habe zwar keine Zahlen, aber "wir merken, wenn AstraZeneca geimpft wird, können wir mehr Personen nachreihen", berichtete Schützeneder. Der Wirkstoff "hatte eine schlechte Presse" und das Image habe gelitten, aber es gebe genug, die sich freuen, geimpft zu werden. Nichterscheinen, etwa wegen Erkrankung, gebe es bei allen Impfstoffen.

Derzeit sei AstraZeneca schon länger nicht mehr benutzt worden. Momentan würden in Oberösterreich nur die beiden mRNA-Impfstoffe geimpft, eine größere Tranche AstraZeneca werde für zweite Teilimpfungen aufgehoben. "Ich hoffe auch wieder auf AstraZeneca." Ein kleines Kontingent am nur einmal zu gebenden Impfstoff von Johnson & Johnson ging an die Krankenhäuser und werde vorrangig Personen verabreicht, die nur kurz im Spital sind und dann weiter in ein Alters- und Pflegeheim kommen, erklärte der Impfkoordinator.

Grundsätzlich seien in den Alters- und Pflegeheimen alle Willigen durchgeimpft, doch Bewohnerinnen und Bewohner sowie Personal würden sich erneuern und somit seien Nachimpfungen immer aktuell. "Irgendwann wird das Routine", sagte Schützeneder, der sich dann wieder in seinen eigentlichen Job als Abteilungsleiter Gesellschaft beim Land OÖ zurückziehen will. Er habe ursprünglich mit Anfang Sommer gerechnet, doch derzeit sei das noch nicht angesprochen worden.

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