Corona: Israels Gynäkologenverband empfiehlt Impfung für Schwangere

Eine schwangere Frau hält ihren Babybauch.
Schwere Covid-Verläufe würden Schaden anrichten und Frühgeburten auslösen, wird als Grund angeführt.

Der Verband israelischer Frauenärzte hat eine Empfehlung zur Impfung schwangerer und stillender Frauen gegen Covid-19 veröffentlicht. Zuletzt hatte es in Israel eine Reihe schwerer Covid-19-Erkrankungen bei Schwangeren gegeben.

Der Corona-Beauftragte Nachman Asch sagte dem Armeesender am Dienstag, man prüfe noch, ob es sich um einen neuen Trend oder Einzelfälle handle. Israel hat die höchste Geburtenrate der westlichen Welt - mit durchschnittlich drei Kindern pro Frau.

Schaden durch schwere Covid-Verläufe

Der israelische Gynäkologenverband schrieb am Dienstag: "Die Covid-19-Erkrankung kann während der Schwangerschaft Schaden anrichten, bei Schwangeren einen schwereren Krankheitsverlauf auslösen und Frühgeburten verursachen - deshalb ist es wichtig, sich impfen zu lassen."

Man empfehle eine Impfung aller Schwangeren, die dies wünschten, "besonders wenn sie gefährdet sind, mit dem Virus in Kontakt zu kommen oder Vorerkankungen haben, die das Risiko für einen schweren Verlauf erhöhen".

Nicht gefährlicher als andere Impfstoffe

Auch Gili Regev-Jochai, Leiterin der Abteilung für Infektionskrankheiten im Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv, sprach eine solche Empfehlung aus. Es sei "ganz klar, dass man sich impfen lassen sollte", vor oder während der Schwangerschaft. Der Corona-Impfstoff sei nicht gefährlicher "als andere Impfstoffe, die wir bereits während der Schwangerschaft geben, zum Beispiel die Grippeimpfung oder die Impfung gegen Keuchhusten".

Österreich: Keine Empfehlung

In Österreich gibt es keine Empfehlung zur Impfung Schwangerer, weil bisher nur begrenzt Erfahrungen zur Impfung dieser Gruppe vorliegen, heißt es auf der Homepage des Gesundheitsministeriums. Die Verabreichung in der Schwangerschaft sollte individuell geprüft werden, so auch der Nutzen und das Risiko, rät das Ministerium.

Israel gilt mit seiner rasanten Impfkampagne als Vorreiter. Fast 2,2 Millionen Menschen haben bereits die erste und mehr als 423.000 die zweite Impfdosis erhalten. Inzwischen können sich alle über 40-Jährigen sowie Menschen aus Risikogruppen impfen lassen. Gleichzeitig erlebt das Land gegenwärtig ein Allzeithoch von Neuinfektionen.

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