Corona-Infektion: Sind zwei Meter Abstand doch nicht genug?
Bisher galt im Kampf gegen die Pandemie: Mit 1,5 oder besser 2 Metern ist man Corona-technisch auf der sicheren Seite. Südkoreanische Wissenschafter um Keu-Sang Kwon lassen daran nun Zweifel aufkommen. Ihre Studie "Evidence of Long-Distance Droplet Transmission of SARS-CoV-2 by Direct Air Flow in a Restaurant in Korea", die vergangene Woche im Journal of Korean Medical Science veröffentlicht wurde, untersuchte einen Corona-Ausbruch in einem südkoreanischen Restaurant im Juni 2020.
An jenem Abend hatte eine infizierte Person drei weitere angesteckt. Eine saß direkt gegenüber am selben Tisch, die zwei anderen waren ganze 6,5 bzw. 4,8 Meter entfernt. Alle anderen Gäste des Restaurants wurden negativ getestet. Die Forscher führten das Infektionsgeschehen auf den von einem Ventilator ausgelösten Luftstrom im Raum zurück und rekonstruierten die Situation mittels einer Grafik:
Besonders auffallend ist, dass die infizierte Person um 17:15 Uhr das Restaurant betrat und eine der Personen, die später positiv getestet wurde, dieses schon um 17:20 Uhr wieder verließ. Das Virus wurde also in nur fünf Minuten übertragen und brauchte nicht, wie bisher angenommen, mindestens 15 Minuten.
Die Forscher folgern aus ihren Untersuchungen, dass in Restaurants immer, außer beim Essen, eine Maske getragen werden sollte. Außerdem fordern sie größere Abstände zwischen den Tischen und dass die Luftströme durch Plexiglaswände gebrochen werden.
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