Corona-Impfung: Ermittlung nach Todesfall in Italien

Corona-Impfung: Ermittlung nach Todesfall in Italien
75-Jährige starb in Palermo einige Tage nach Impfung mit Astra Zeneca-Vakzin. 26-jährige nach Hirnthrombose auf Intensivstation.

In Italien laufen weitere Ermittlungen um mögliche Verbindungen zwischen Todesfällen und Corona-Schutzimpfungen. Die Töchter einer 75-jährigen Frau aus Palermo reichten Klage ein, nachdem ihre Mutter einige Tage nach der Impfung mit dem Astra Zeneca-Vakzin gestorben ist, berichtete die Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera (Mittwoch-Ausgabe). Die Frau sei vor der Impfung vollkommen gesund gewesen, berichteten die Töchter.

Ein Dutzend Ermittlungen

Die Justiz beschäftigt sich auch mit dem Fall einer 26-jährigen Mailänder Zahnarztassistentin, die einige Tage nach der Impfung mit dem Astra Zeneca-Vakzin eine Hirnthrombose erlitten hat. Sie liegt jetzt auf der Intensivstation eines Mailänder Krankenhauses. In Italien laufen derzeit circa ein Dutzend Ermittlungen über Todesfälle, die mit Impfstoffen zum Schutz vor SARS-CoV-2 in Verbindung gebracht werden könnten.

Nachdem der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen die Auslieferung seines Corona-Impfstoffs in Europa verschoben hat, rechnet Italien mit geringen Folgen dieses Beschlusses auf seine Impfkampagne. "Italien erwartet in den kommenden Tagen 4,2 Millionen Impfdosen, lediglich 200.000 davon sind von Johnson & Johnson. Die Aussetzung der Lieferungen hat Sorgen in Europa ausgelöst, doch es gibt nur wenige Berichte von Nebenwirkungen. Ihre Zahl ist geringer als jene nach AstraZeneca-Vakzinen", berichtete Regionenministerin Maria Stella Gelmini.

Gesundheitsminister Roberto Speranza betonte am Ende eines Treffens mit Experten der Arzneibehörde AIFA, die Regierung werde zunächst detaillierte Angaben aus den USA und aus Brüssel vor einem Beschluss bezüglich des J&J-Vakzins abwarten. "Ich bin der Meinung, dass dieser Impfstoff genutzt werden soll", sagte Speranza.

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