Corona-Cluster: Jeder 10. Fall geht auf den Arbeitsplatz zurück

Corona-Cluster: Jeder 10. Fall geht auf den Arbeitsplatz zurück
Fallhäufungen treten vor allem in Haushalten und bei Freizeitaktivitäten auf. Die Hälfte der Fälle lassen sich Cluster zuordnen.

Momentan können 2,7 Prozent der Covid-19-Infektionen in Österreich, die mit einer Fallhäufung (Cluster) in Zusammenhang stehen, dem Bildungsbereich zugeordnet werden.

Das geht aus der aktuellen Cluster-Analyse der AGES hervor (Stand: 30. September). Weitere knapp vier Prozent kommen aus "Mix"-Clustern dazu, in denen die Übertragungen in Kombination des Bildungssektors mit den Bereichen Haushalte, Gesundheit und Soziales, Freizeit, Arbeitsplatz und Sport auftraten.

Bisher wurden im Verlauf der Epidemie hierzulande insgesamt 4.178 nachvollziehbare Fallhäufungen identifiziert, in die 23.573 Fälle hineinfallen. Die Gesamtfallzahl betrug Ende September 45.226. Dementsprechend lassen sich rund die Hälfte der Gesamtfälle Cluster zuordnen.

Die Hälfte der Cluster zuordnenbaren Infizierten haben sich demnach in der Phase IV - von der AGES mit "Steigende Fallzahlen ab 01.09.2020" betitelt - im Haushalt angesteckt.

"Die Haushaltscluster dominieren noch immer", sagte die leitende Epidemiologin der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES), Daniela Schmid, auch am Freitag vor Journalisten. In der vergangenen Kalenderwoche (KW 39) wurden unter den 306 neu aufgetretenen Clustern mit insgesamt 994 Fällen über 200 Häufungen mit 539 Infizierten dem Haushalt zugerechnet.

Bei rund 15 Prozent erfolgte in der gesamten bisherigen Phase IV die Infektion in der Freizeit. In der KW 39 waren nun nahezu ein Fünftel der Fälle (186) solchen Aktivitäten zuzuordnen, zu denen etwa private und öffentliche Veranstaltungen oder Lokalbesuche gezählt werden.

Cluster durch Reisen sinken deutlich

Knapp zehn Prozent der Fälle, die in den vergangenen Wochen zu einem Cluster gezählt werden konnten, gehen auf das "Setting" Arbeitsplatz zurück. In der vergangenen Woche kamen 66 neue Fälle in diesem Bereich dazu.

Jeweils um die drei Prozent lassen sich in Phase IV einem Ansteckungsgeschehen im Zusammenhang mit dem Gesundheits- und Sozialbereich, der Hotellerie und Gastronomie, sowie sportlichen Aktivitäten und dem Bildungsbereich zuordnen.

In der Epidemiephase davor ("Zunehmende Lockerungen ab dem 12.04.2020") lag dieser Wert für den Bildungsbereich zwar bei lediglich 0,5 Prozent, allerdings fallen in diesen Zeitraum auch die Sommerferien.

Insgesamt 1.218 Schüler und 178 Lehrer wurden laut den Bildungsministerium bis zum 1. Oktober österreichweit positiv auf das Coronavirus getestet.

Dazu kommen noch 51 positive Fälle unter dem Verwaltungspersonal. Orte der Clusterbildung sind die Schulen aber offenbar weiter nicht: Für die Kalenderwoche 39 weist die Analyse aus, dass nur 3,1 Prozent der neuen Fälle (31) tatsächlichen Bildungs-Clustern entspringen. In Kombination mit Haushalten, Freizeit und Sport kommen weitere 3,4 Prozent dazu.

Deutlich im Sinken ist über die Zeit hinweg der Anteil an Häufungen, die mit Reiseaktivitäten in Zusammenhang stehen: Lag der Anteil der Clusterfälle hier in Phase III bei rund elf Prozent, sind es bisher in der Phase IV 3,5 Prozent. Zuletzt (KW 39) waren diesem Bereich nur 1,6 Prozent der neuen Fälle zuzurechnen.

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