China strich Schuppentiere von Liste der traditionellen Medizin

China strich Schuppentiere von Liste der traditionellen Medizin
Tierschützer zeigen sich erleichtert und sehen das Coronavirus hinter der Entscheidung.

Hoffnung für die vom Aussterben bedrohten Schuppentiere: Wenige Tage, nachdem Chinas staatliche Forstverwaltung den Schutzstatus der Tiere erhöht hat, strichen die Behörden Zeitungsberichten zufolge deren Schuppen von der Liste der traditionellen chinesischen Medizin. Tierschützer reagierten am Mittwoch mit Erleichterung.

Potentieller Virusüberträger

Die Entscheidungen "werden den Schwarzmarkt wahrscheinlich nicht austrocknen, doch könnten sie den Handel bremsen und legale Konsumenten entmutigen", sagte die Gründerin der Stiftung für seltene und bedrohte Tiere, Maria Diekmann. Sie glaube, dass die Entscheidung "zu 99 Prozent" mit der Corona-Pandemie in Zusammenhang stehe. Einige Wissenschafter gehen davon aus, dass sich das neuartige Corona-Virus in China über Fledermäuse und Schuppentiere auf den Menschen übertragen hat.

Das Virus war chinesischen Behördenangaben zufolge im Dezember auf einem Markt der zentralchinesischen Millionenstadt Wuhan ausgebrochen, auf dem auch Wildtiere und Wildfleisch verkauft wurden. Seitdem hat Peking den Verkauf von Wildtieren zum Verzehr verboten, doch ihr Handel unter anderem für Forschungszwecke oder für die traditionelle Medizin bleibt erlaubt.

Auf dem Schwarzmarkt beliebt

Schuppentiere zählen zu den am häufigsten geschmuggelten Wildtieren der Welt. Die Säugetiere stehen auf der Liste des Washingtoner Artenschutzabkommens Cites. Ihr Fleisch gilt aber in Asien als Delikatesse, die Schuppen gelten als Heilmittel - obwohl sie nach Angaben von Wissenschaftern keinerlei therapeutische Wirkung besitzen. Auf dem Schwarzmarkt erzielen sie hohe Preise.

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