Studie zu Bluthochdruck: Kann Sex die Lebenserwartung steigern?

Zwei Menschen haben Sex unter der Decke.
Neue Forschungen lassen vermuten, dass ein aktives Sexualleben bei Menschen mit Bluthochdruck das Sterblichkeitsrisiko senken kann.

Sex ist gesund. Das weiß die Wissenschaft schon lange. Der Geschlechtsakt stärkt das Immunsystem (vorausgesetzt man schützt sich vor sexuell-übertragbaren Krankheiten), baut Stress ab und stützt die partnerschaftliche Bindung.

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Chinesische Forscher haben sich den schützenden Effekt des Schäferstündchens nun aus einem ganz speziellen Blickwinkel angesehen. Unter der Leitung des Herzspezialisten Jiahua Liang vom Meizhou Krankenhaus hat eine Forschungsgruppe untersucht, wie sich Sex bei Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck auf die Gesundheit auswirkt. 

Geschlechtsverkehr könnte ein längeres Leben fördern

Es zeigte sich, dass regelmäßiger Geschlechtsverkehr bei Menschen mit hohem Blutdruck die Gesundheit verbessern und gar ein längeres Leben fördern könnte. Für die Studie (veröffentlicht im Journal of Sexual Medicine) wurden Gesundheitsdaten von mehr als 4.500 US-Bürgerinnen und US-Bürgern aus dem Zeitraum 2005 bis 2014 ausgewertet. Man fand einen deutlichen Zusammenhang zwischen seltenerem Sex und einer höheren Sterblichkeitsrate bei jüngeren wie mittelalten Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck. Etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmenden war männlich, das Durchschnittsalter lag zum Zeitpunkt der Erfassung bei rund 40 Jahren.

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Die übersehene Rolle des Sexuallebens bei Bluthochdruck

Bluthochdruck (auch arterielle Hypertonie genannt) ist eine verbreitete Erkrankung, die durch einen dauerhaft hohen Druck in den Gefäßen gekennzeichnet ist. Auf Dauer schädigt Bluthochdruck die Gefäße und trägt so zur Entstehung von Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall bei.

Es gibt viele Möglichkeiten, das Risiko von Bluthochdruck zu senken. Sie reichen von ausreichender Bewegung über die Vermeidung von Stress, Zigarettenverzicht, moderatem Alkoholkonsum und Atemübungen bis hin zu einer Umstellung der Ernährung.

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Welche Rolle das Sexualleben im Sinne der Vorbeugung spielen könnte, wurde bislang kaum untersucht, kritisiert Autor Liang im Interview mit dem Portal PsyPost. "Bluthochdruck ist weltweit ein wichtiges Problem der öffentlichen Gesundheit. Der Zusammenhang zwischen sexueller Aktivität und der Gesamtmortalität bei Bluthochdruckpatienten ist jedoch noch nicht klar."

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Liangs Ergebnisse zeigen nun, dass Patientinnen und Patienten, die zwischen zwölf und 51 Mal pro Jahr sexuell aktiv waren (also etwa einmal im Monat bis einmal pro Woche) ein deutlich geringeres Sterblichkeitsrisiko haben als Personen, die seltener Sex hatten. Selbst dann, wenn andere Aspekte wie Alter und medizinische Faktoren berücksichtigt werden.

"Eine erhöhte sexuelle Aktivität kann sich schützend auf den allgemeinen Gesundheitszustand und die Lebensqualität von Bluthochdruckpatienten auswirken. Und diese Erkenntnis hat eine erhebliche klinische Bedeutung", ist Liang überzeugt.

Weitere Studien sind notwendig

Einen kausalen Zusammenhang, ob regelmäßiger Sex also die Herzgesundheit tatsächlich verbessert und negative Auswirkungen von Bluthochdruck vorbeugt, oder sexuell aktive Menschen von Haus aus gesünder sind, kann man aus den vorliegenden Ergebnissen allerdings nicht ableiten. 

Ob sich die Erkenntnisse auch auf ältere Bevölkerungsgruppen übertragen lassen, ist ohne weitere Forschungen außerdem fraglich.

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