Biden zu Impfungen für Kleinkinder: "Riesiger Schritt im Kampf gegen das Virus"
Nach einem Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich auch die Gesundheitsbehörde CDC für den Einsatz von Coronavirus-Impfstoffen bei Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und fünf Jahren ausgesprochen. Sowohl der Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer als auch das Präparat von Moderna könnten für etwa 18 Millionen Kleinkinder zum Einsatz kommen, entschieden die Experten am Samstag übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge.
CDC-Chefin Rochelle Walensky stellte sich am Samstagnachmittag (Ortszeit) hinter die Entscheidung in einem Video auf Twitter sprach sie von einem "wichtigen Schritt in unserem Kampf gegen Covid-19". 20 Millionen Kinder unter fünf Jahren könnten nun geimpft werden. Für ältere Kinder ist das Vakzin bereits zugelassen.
Biden sieht Tag der Erleichterung für Eltern
US-Präsident Joe Biden nannte die Entscheidung einen "riesigen Schritt nach vorn im Kampf unseres Landes gegen das Virus". Für die Eltern im Land sei dies ein Tag der Erleichterung. In der kommenden Woche könnten sie damit beginnen, Termine in Kinderarztpraxen, Kinderkrankenhäusern und Apotheken zum Impfen zu vereinbaren. Der Regierung zufolge könnten die Impfungen am 21. Juni starten.
In der EU ist derzeit noch kein Corona-Impfstoff für sehr junge Kinder zugelassen. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA in Amsterdam prüft zurzeit, ob der Impfstoff des Herstellers Moderna (Spikevax) auch für Kinder unter sechs Jahre zugelassen werden kann. Für den Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer hat eine solche Prüfung noch nicht begonnen. Die Hersteller haben bisher nach Angaben der EMA keinen entsprechenden Antrag auf Erweiterung der Zulassung gestellt.
Impfstoffe ab nächster Woche
"Diese Infektion tötet Kinder, und wir haben die Möglichkeit, das zu verhindern", sagte Beth Bell, eine der Ärztinnen in dem Beratergremium, nach der Abstimmung. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden plant, die Impfstoffe bereits in der nächsten Woche für die Altersgruppe der unter Fünfjährigen bereitzustellen. Sie sollen an Orte geliefert werden, die Eltern kennen - etwa Apotheken, Kinderkliniken und Kinderarztpraxen. Ob viele Eltern ihre Kinder dann auch impfen lassen, ist aber unklar. Der Biontech-Impfstoff für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren war im Oktober zugelassen worden. Nach Angaben der US-Behörden sind bisher aber nur etwa 29 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe vollständig geimpft.
Die US-Behörden haben vor dem neuen Schuljahr auf Impfungen für Kinder gedrängt. Sie hoffen, dass dies dazu beiträgt, stark steigende Zahlen von Klinikaufenthalten und Todesfällen zu verhindern, falls es eine neue Corona-Welle gibt. Eine Corona-Erkrankung verläuft bei Kindern normalerweise eher mild. Dennoch ist es der CDC zufolge seit März 2020 die fünfthäufigste Todesursache bei Kindern im Alter zwischen einem und vier Jahren und die vierthäufigste bei Kindern unter einem Jahr.
Kommende Woche wollen die CDC-Berater darüber sprechen, ob sie den Einsatz des Moderna-Impfstoffs für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 17 Jahren befürworten. Hier gibt es Bedenken mit Blick auf seltene Fälle von Herzentzündungen bei Buben und jungen Männern im Teenageralter, die auf den Moderna-Impfstoff zurückgeführt wurden.
Kommentare