Neue Studien: Wie sich Corona-Impfungen auf Babys auswirken
Eine aktuelle Studie bestätigt, wovon man bei der Covid-Imfpung an Schwangeren ausgegangen ist: Norwegische Forscher zeigen, dass Babys von geimpften Müttern in den ersten Lebensmonaten seltener positiv auf Sars-CoV-2 getestet als die Kinder ungeimpfter Mütter.
Die aktuelle Analyse bezieht sich auf alle Geburten in Norwegen zwischen September 2021 und Februar 2022. Als geimpft wurden nur Personen angesehen, die die zweite oder dritte Dosis der Covid-Impfung erhalten haben.
Während die Delta-Variante im Umlauf war, gab es um 70 Prozent weniger positive Tests bei Kindern von geimpften Müttern. Bei der nachfolgenden Omikron-Mutante gab es 30 Prozent weniger an Covid-19 erkrankte Babys als bei der nicht geimpften Vergleichsgruppe.
Insgesamt wurden 906 Säuglinge (4,1 Prozent) mit einem positiven PCR-Test auf SARS-CoV-2 in den ersten vier Lebensmonaten in Norwegen registriert.
Die Ergebnisse dieser Studie liefern Hinweise darauf, dass Säuglinge nach einer mütterlichen Coronavirus-Impfung während der Schwangerschaft von einem passiven Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion profitieren - weil es für sie zudem auch noch einen zugelassenen Impfstoff gibt, so die Forscher, deren Studie im Fachmagazin Jama Internal Medicine veröffentlicht wurde. (Die Studie im Detail hier.)
Neues Infos von Fruchbarkeitsexpertin
Die Immunologin und Fruchtbarkeitsexpertin Viki Male teilt ihr Wissen und neue Studien immer wieder auf Twitter. Sie lehrt am Imperial College und hat nun die neuesten Infos hinsichtlich den häufigsten Fragen von Schwangeren in einem Infoblatt veröffenlticht.
Demach gibt es keine Hinweise auf geringere Fruchbarkeit nach Covid-19-Impfungen. Auch der Erfolg von künstlichen Befruchtungen durch das Vakzin ist nicht geschmälert. Die Monatsblutung könne aber durch eine Dosis kurzzeitig schwanken. (Alle Infos hier.)
Schweizer Zahlen
Eine Schweizer Untersuchung hat ergeben, dass schwangere Frauen, die mit einem mRNA-Covid-19-Impfstoff geimpft wurden, niedrige Raten an Frühgeburten, von zu kleinen Neugeborenen für das Gestationsalter sowie von Aufnahmen auf der Neugeborenen-Intensivstation hatten. Bei den untersuchten 1.012 Patientinnen kam es zu keiner Totgeburt.
Sie hatten zudem ähnliche Raten von frühen und späten Spontanaborten nach einer Impfung während der Schwangerschaft im Vergleich zu historischen Daten - also ungeimpften Frauen vor der Pandemie.
Kürzlich wurde zudem eine Übersichtsstudie in London veröffentlicht, in der 23 Studien mit Daten von 117.552 geimpften Schwangeren ausgewertet wurden, wobei fast ausschließlich mRNA-Impfstoffe (Biontech/Pfizer und Moderna) verabreicht wurden.
Weniger Totgeburten
Eine Coronavirus-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff während der Schwangerschaft ist nach Analyse dieser Zahlen mit einem Rückgang von Totgeburten um 15 Prozent verbunden.
Asma Khalil, Professorin für Geburtshilfe in dem Universitäts-Krankenhaus St. George's Hospital und Hauptautorin der Studie: "Unsere Ergebnisse sollten dazu beitragen, das Zögern von Schwangeren bei der Impfung zu verringern. Obwohl sich viele Dinge wieder normalisieren, besteht immer noch ein deutliches und erhebliches Risiko einer Covid-19-Infektion für Mütter und ihre Babys, einschließlich eines erhöhten Risikos für Frühgeburten und Totgeburten. Es ist wichtig, dass so viele Menschen wie möglich geimpft werden, um das Risiko von Komplikationen während der Schwangerschaft zu verringern."
Mehr dazu im untenstehenden Artikel:
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