Astra Zeneca: Häufung seltener Muskelschwäche nach Impfung

Astra Zeneca: Häufung seltener Muskelschwäche nach Impfung
Forscher berichten von zehnmal mehr Fällen als erwartet. Betroffene sollten rasch in eine Klinik gebracht werden.

Forscher aus Indien und England berichten in zwei unterschiedlichen Fachartikeln von einer Häufung einer seltenen neurologischen Erkrankung namens Guillain-Barre-Syndrom nach der Impfung mit Astra Zeneca.

Aus einem regionalen medizinischen Zentrum in Kerala, Indien, wurden sieben Fälle von 1,2 Millionen Geimpften gemeldet. In Nottingham, England, trat das Syndrom bei vier von 700.000 Geimpften auf. Alle elf Fälle waren Personen, die den Astra Zeneca-Impfstoff zehn bis 22 Tage zuvor erhalten hatten.

Zehnmal häufiger als erwartet

Die Häufigkeit der neurologischen Erkrankung war damit bis zu zehnmal größer als zu erwarten wäre. "Wenn der Zusammenhang kausal ist, könnte es an einer kreuzreaktiven Immunantwort auf das SARS-CoV-2-Spike-Protein und Komponenten des peripheren Immunsystems liegen", schreiben die britischen Autoren.

Die Autoren beider Artikel betonen, dass Ärzte nach der Verabreichung von Covid-19-Impfstoffen wachsam hinsichtlich Guillain-Barre-Syndrom sein sollten.

Muskelschwäche

Das Guillain-Barre-Syndrom ist eine Erkrankung der peripheren Nerven und gekennzeichnet durch Muskelschwäche. Meist treten erste Schwächesymptome in beiden Beinen auf und breiten sich dann nach oben auf den Körper aus.

Die Symptome verstärken sich meist innerhalb weniger Tage bis Wochen und geht dann langsam von selbst zurück. Allerdings sollten Betroffene rasch in einer Klinik behandelt werden, da sich die Symptome schnell verschlimmern können.

Es wird davon ausgegangen, dass das Guillain-Barre Syndrom durch eine Autoimmunreaktion verursacht wird. Häufig tritt es nach einer Virusinfektion auf, etwa auch infolge von COVID-19, nach einer Operation oder einer Impfung.

Die Fachartikel wurden in den Annals of Neurology veröffentlicht.

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