Alzheimer-Medikament: Was die abgelehnte Zulassung für Patienten bedeutet

Bei einer Alzheimer-Erkrankung sterben nach und nach Nervenzellen im Gehirn ab.
Antikörper Donanemab kann Krankheitsverlauf verlangsamen. Europäische Arzneimittelagentur sieht mehr Risiken als Nutzen, andere Experten widersprechen.

Kein grünes Licht für die Zulassung eines neuen Alzheimer-Medikaments in der EU: Diese Entscheidung der EU-Arzneimittelbehörde EMA sorgt in Fachkreisen für heftige Diskussion. Der Wirkstoff Donanemab kann bei Alzheimer im Frühstadium den Krankheitsverlauf um mehr als 30 Prozent verlangsamen. „Das kann für viele Menschen mit einer neu diagnostizierten Alzheimer-Erkrankung einen Gewinn an vielen Monaten 'gesunder' Lebenszeit bedeuten“, sagt der Neurologe Jörg B. Schulz, Sprecher der Kommission Demenz und Kognitive Störungen der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). Nach Ansicht der Experten der EMA sind allerdings die Risiken von möglichen tödlichen Nebenwirkungen höher zu bewerten als der potenzielle Nutzen, andere Expertinnen und Experten widersprechen. In den USA, in Südkorea, Japan und in Großbritannien haben die Aufsichtsbehörden das Präparat bereits zugelassen.

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