"Grey's Anatomy"-Star Eric Dane erkrankt: Was ist ALS?

Eric William Dane ist ein US-amerikanischer Schauspieler.
Zusammenfassung
- Eric Dane, bekannt aus "Grey's Anatomy", hat seine Diagnose der unheilbaren Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) öffentlich gemacht.
- ALS ist eine fortschreitende Krankheit, die Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark zerstört und zu Muskelschwäche und Lähmung führt. Häufig endet die Krankheit innerhalb von drei bis fünf Jahren tödlich. Der bekannte Physiker Stephen Hawking stellt eine bemerkenswerte Ausnahme bei der Krankheitsdauer dar.
- Eine Heilung für ALS existiert nicht, die Therapie konzentriert sich auf Symptomlinderung und Lebensqualitätsverbesserung.
Hollywood-Schauspieler Eric Dane hat öffentlich gemacht, dass er an Amyotropher Lateralsklerose, kurz ALS, leidet.
Der 52-Jährige, bekannt durch seine Rolle als Dr. Mark Sloan in der Erfolgsserie "Grey’s Anatomy", sprach in einem Interview mit dem US-Magazin People erstmals über die Diagnose. "Bei mir wurde ALS festgestellt", sagte Dane. "Ich bin dankbar, dass meine liebevolle Familie an meiner Seite ist, wenn wir dieses nächste Kapitel gemeinsam durchstehen."
Doch was bedeutet die Diagnose für Betroffene – und was steckt hinter der seltenen, unheilbaren Nervenkrankheit?
Was ist ALS?
ALS ist eine fortschreitende Erkrankung des Nervensystems, bei der nach und nach Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark absterben. Diese Nervenzellen sind verantwortlich für die Steuerung der Muskulatur. Wenn sie ihre Funktion verlieren, können keine Signale mehr an die Muskeln gesendet werden. Die Folge: fortschreitende Muskelschwäche bis hin zur vollständigen Lähmung.
Betroffene verlieren im Laufe der Erkrankung die Fähigkeit, sich zu bewegen, zu sprechen, zu schlucken und schließlich auch zu atmen. Fast alle Muskelgruppen können betroffen sein – mit Ausnahme der Augen-, Herz- und Schließmuskulatur.
ALS beginnt schleichend
In etwa zwei Dritteln der Fälle zeigen sich erste Symptome durch Ungeschicklichkeit der Hände, eine unsichere Gangart oder Schwäche in den Beinen. Bei einem Drittel der Patienten beginnt die Krankheit mit Sprach- oder Schluckstörungen. Muskelzuckungen und -krämpfe sind ebenfalls typische Frühzeichen. Es kann auch zu Atemnot und Gewichtsverlust kommen.
Die Ursachen der Krankheit sind bis heute nicht vollständig geklärt. In rund zehn Prozent der Fälle liegt eine familiäre Veranlagung vor. Genetische Veränderungen sowie Umweltfaktoren könnten eine Rolle spielen. Diskutiert werden etwa Einflüsse durch Pestizide, Metalle oder virale Infektionen – dies ist jedoch nicht eindeutig belegt.
Am häufigsten erkranken Menschen zwischen 50 und 70 Jahren – Männer etwas häufiger als Frauen.
ALS zählt zu den seltenen Erkrankungen: Weltweit treten jährlich nur etwa ein bis zwei Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner auf. In Österreich leben aktuell rund 800 Menschen mit der Diagnose.
Internationale Aufmerksamkeit erhielt ALS nicht zuletzt durch den britischen Astrophysiker Stephen Hawking.
Ein weiteres mediales Echo erfuhr die Krankheit 2014 durch die sogenannte Ice Bucket Challenge. Bei dieser Social-Media-Aktion übergossen sich zahlreiche Menschen – darunter Prominente wie Bill Gates, Mark Zuckerberg und Lady Gaga – mit eiskaltem Wasser und veröffentlichten Videos davon. Die Challenge sorgte nicht nur für weltweite Aufmerksamkeit, sondern brachte auch über 100 Millionen US-Dollar für die ALS-Forschung ein.
Heilung für ALS gibt es bislang nicht
Die Therapie konzentriert sich darauf, Symptome zu lindern und die Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten. Dazu zählen Maßnahmen zur Erleichterung der Atmung, Schmerzbehandlung sowie unterstützte Ernährung. In den meisten Fällen führt die Krankheit innerhalb weniger Jahre zum Tod – oft durch Atemlähmung.
Rund die Hälfte der Betroffenen stirbt innerhalb von drei bis fünf Jahren nach der Diagnose. Nur wenige leben länger als zehn Jahre mit der Krankheit. Palliativmedizin, Physiotherapie, Ergotherapie, Atemhilfen und Ernährungstherapie verbessern Lebensqualität.
Eine seltene Ausnahme war der weltberühmte britische Astrophysiker Stephen Hawking. Er erhielt die Diagnose ALS bereits in seinen Zwanzigern und lebte über 50 Jahre damit – ein außergewöhnlich langsamer Verlauf. Trotz schwerer körperlicher Einschränkungen konnte er dank eines Sprachcomputers weiterhin arbeiten und kommunizieren.
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