Abführmittel bis Enkelkinder: Was dem Hirn guttut, und was nicht
Wussten Sie, dass Ihr Darm mit Ihrem Hirn spricht? Über Millionen Nervenverbindungen in der sogenannten Darm-Hirn-Achse kann der Darm mit seinen Darmbakterien direkt mit dem Zentralnervensystem kommunizieren. Der Austausch verläuft wechselseitig – das Gros der Kommunikation, rund 90 Prozent, geht aber vom Darm aus.
Dass sich etwaige Störungen im Darmmikrobiom nachteilig auf die Hirngesundheit auswirken könnten, erscheint daher plausibel.
In einer Analyse von über einer halben Million Patientendaten aus Großbritannien konnte nun ein Zusammenhang zwischen Abführmitteln und der Entstehung von Demenz offengelegt werden. Statistisch errechnete sich bei regelmäßiger Einnahme ein signifikant erhöhtes Demenzrisiko von 50 Prozent.
Bekannt ist, dass eine gestörte Darmflora die Signalübertragung und sogar die Produktion von Botenstoffen von Nervenzellen beeinflussen kann. Abführmittel könnten wiederum die Schutzschichten des Darms angreifen, den Übergang von giftigen Stoffwechselprodukten in das zentrale Nervensystem erleichtern und Entzündungen begünstigen.
Den Beweis, dass Abführmittel das Demenzrisiko tatsächlich erhöhen, konnte die Studie nicht erbringen. Dafür seien weitere Forschungen notwendig, heißt es.
Do's und Dont's
Die Sache mit der Hirngesundheit ist also kompliziert. Die australische Promi-Ärztin Ginni Mansberg will mit ihrem kürzlich erschienenen Buch "Save Your Brain" Licht ins Dunkel bringen.
Darin prüft die Allgemeinmedizinerin Hirn-Mythen auf Herz und Nieren. Insgesamt 22 Gehirngurus aus allen Teilen der Welt konnte sie für ihr Projekt gewinnen. In ausführlichen Gesprächen klopfte Mansberg nicht nur die gängigsten Tipps auf ihre Sinnhaftigkeit ab, sie entlockte den Expertinnen und Experten auch die erfolgversprechendsten Alltagsempfehlungen.
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