Geschmack verrät Hang zu Psychopathie

Süß oder bitter? Die Vorliebe für Geschmäcker kann Hinweise auf die Persönlichkeit geben, sagen zwei Innsbrucker Forscherinnen.
Was die persönliche Vorliebe für bitteren Geschmack über die Persönlichkeit verrät.

Sie mögen gerne Artischocken, Gin Tonic oder schwarzen Kaffee? Dann könnte das darauf hindeuten, dass Sie einen Hang zur Psychopathie haben. Zumindest ist das das Ergebnis einer aktuellen Studie zweier Psychologinnen der Universität Innsbruck. Sie ließen 500 Männer und Frauen eine Liste von Lebensmitteln nach ihren persönlichen Vorlieben bewerten. Darauf fanden sich gleich viele süße, salzige, saure und bittere Speisen und Getränke.

In einem zweiten Schritt füllten die Teilnehmer vier Persönlichkeitsfragebögen aus. Das Ergebnis: Die Vorliebe für bitteren Geschmack zeige sich laut den Studienautorinnen als zuverlässige Vorhersage für Psychopathie, Selbstverliebtheit, rücksichtsloses Machtstreben und dem Gefallen daran, anderen Schmerzen zuzufügen. Ein zweites Experiment mit weiteren 450 Versuchungsteilnehmern bestätigte diese Ergebnisse.

"Kick"

Eine eindeutige Erklärung für diesen Zusammenhang gibt es nicht, die Forscherinnen haben allerdings eine Vermutung: Bitteren Geschmack verbinden wir instinktiv mit Gefahr. Er signalisiert, dass etwas giftig oder verdorben sein könnte. Wer eine Vorliebe dafür hat und die beschriebenen Persönlichkeitseigenschaften mitbringt, erlebe beim Verzehr eine Art „Kick“.

Allerdings ist nicht jeder, der gerne zu bitteren Lebensmitteln greift, ein Psychopath. Die Forscherinnen stellten lediglich einen Zusammenhang mit einzelnen Persönlichkeitsmerkmalen her, eine Kausalität wurde nicht festgestellt.

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