Gen-Moskitos übertragen keine Malaria mehr

Gen-Moskitos übertragen keine Malaria mehr
Amerikanische Forscher modifizierten das Insekt so, dass es die Krankheit nicht mehr weitergeben kann.

Malaria zählt nach wie vor zu den gefährlichsten Tropenkrankheiten. Sie wird von Parasiten ausgelöst, die über Moskitos, die sogenannte Anopheles-Mücke in den Menschen gelangen. Amerikanischen Wissenschaftern ist es jetzt gelungen, die Mücke gentechnisch so zu verändern, dass sie den Krankheitsauslöser nicht mehr auf den Menschen übertragen kann.

Die Forscher der University of California setzten ein „Widerstandsgen“ in die DNA der Moskitos ein. Dieses Gen geben die veränderten Mücken auch an ihre Nachkommen weiter, wenn sie sich vermehren. In den Versuchen der Forscher fand sich das Gen in den drei nachfolgenden Generationen zu 100 Prozent. Stechen diese Insekten dann Menschen, können sie den Parasiten, der Malaria auslöst, nicht übertragen. Die neu gezüchtete Mücke gilt als Hoffnung im Kampf gegen die Krankheit.

Weltweit treten jährlich rund 300 bis 500 Millionen Fälle von Malaria auf. Rund 1,5 Millionen bis 2,7 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an der von Parasiten ausgelösten Tropenkrankheit.

60 bis 90 Fälle jährlich in Österreich

Derzeit ist der Schutz vor den nicht nur lästigen, sondern auch gefährlichen Stichen auf Moskito-Netze, Insektizide und Repellents beschränkt. Bei der Reise in ein Gebiet mit hohem Malariarisiko kann es sinnvoll sein, eine Malariaprophylaxe einzunehmen, die den Ausbruch von Malaria bei einer Infektion verhindert. Viele Fernreisende führen die Malariaprophylaxe jedoch nur mit, nehmen sie aber nicht ein, sodass sie keinen Effekt hat. Nach Österreich kommen jährlich 60 bis 90 Menschen mit Malaria zurück, ein bis zwei Österreicher sterben jedes Jahr daran. Laut dem Zentrum für Reisemedizin in Wien sind die importierten Malariafälle vor allem darauf zurückzuführen, dass die Prophylaxe entweder gar nicht oder schlampig genommen wurde.

Die neu gezüchtete Mücke könnte Abhilfe schaffen. Die Forscher versuchen nun auch andere Mückenstämme gentechnisch zu verändern. Zwar können die veränderten Moskitos Malaria nicht ausrotten, aber sie könnten eine zusätzliche Unterstützung bei der Bekämpfung der Tropenkrankheit sein.

In vorhergehenden Experimenten gelang es anderen Wissenschaftern die Moskitos so zu verändern, dass sie unfruchtbar werden und letztlich aussterben. Allerdings warnen Experten davor, da eine vollständige Ausrottung auch unvorhergesehene und unerwünschte Folgen haben könnte. Sie durch für den Menschen unschädliche Mücken zu ersetzen, scheint die bessere Alternative.

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