Forscher entschlüsselten Genvarianten für Diabetesrisiko

Diabetiker müssen ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren.
Bisherige Hypothese zur Entstehung wurde widerlegt.

Bestimmte Genvarianten beeinflussen das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken – das ist bekannt. Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass seltene Genvariationen eine größere Rolle spielen. Ein 300-köpfiges Team aus 22 Ländern widerlegte nun diese Hypothese. Die Forscher fanden heraus, dass vielmehr individuelle Kombinationen von bestimmten Genvarianten, die in der globalen Bevölkerung weit verbreitet sind, das Risiko, an Diabetes zu erkranken, beeinflussen.

Riesige Datenmengen analysiert

Unter Führung des Bioinformatikers Christian Fuchsberger von der Eurac in Bozen hatte die Gruppe für ihre Untersuchung (veröffentlicht im Fachjournal Nature) das Erbgut von Tausenden Menschen analysiert. Bei 2700 Personen sequenzierten sie das gesamte Genom. Bei weiteren 112.000 Menschen aus aller Welt analysierten sie in einem Folgeschritt auch die sogenannten "Exome". Das sind die codierten "aktiven" Bereiche des Genoms.

Eine solche Datenmenge zu bewältigen, wäre vor zehn Jahren noch nicht möglich gewesen. Mit der Studie haben die Forscher laut Eigenangaben erstmals Hypothesen zur Krankheitsentstehung von Diabetes Typ 2 umfassend überprüft. Sie konnten damit ein genaueres Bild der verantwortlichen genetischen Varianten und die Basis für bessere Behandlung und Vorbeugung liefern.

Kommentare