EU erweiterte Liste der eingeschleppten Arten

Ein Marderhund kam auf die Liste.
Bioinvasoren verursachen jährlich Schäden von mehr als zwölf Milliarden Euro.

Alligatorkraut und Marderhund, Nilgans und Schmalblättrige Wasserpest: Die EU-Kommission hat am Mittwoch zwölf weitere Tier- und Pflanzenarten auf die Liste sogenannter invasiver Arten gesetzt. Diese sollen möglichst aus Europa ferngehalten werden, weil sie hier heimische Arten verdrängen.

37 plus 12

EU erweiterte Liste der eingeschleppten Arten
ABD0071_20150206 - Zwei Nilgänse (Alopochen aegyptiacus) fliegen am 06.02.2015 am Himmel über Hannover (Niedersachsen). Das Bundesamt für Naturschutz in Bonn führt die Nilgans auf seiner Grauen Liste der sogenannten potenziell invasiven Arten - darauf stehen Tiere, die durch ihre Ausbreitung die heimische Artenvielfalt möglicherweise derart stark bedrohen, dass sie bejagt werden müssen. In Niedersachsen steigen die Abschusszahlen stark an: Nach etwa 2500 Nilgänsen im Jahr 2012 und 3100 Tieren im Jahr 2013 vermeldete die Landesjägerschaft für das Jahr 2014 mit 3895 Nilgänsen einen neuen Abschussrekord. Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Die vor einem Jahr erstmals veröffentlichte Liste umfasste bereits 37 nicht-heimische Arten, die aus anderen Kontinenten nach Europa eingeführt wurden. Die Mitgliedsländer sollen sicherstellen, dass die auf der Liste genannten Arten nicht in die EU eingeführt, hier gehalten, verkauft oder weitertransportiert werden.

1800 Bioinvasoren

Schätzungen zufolge gibt es in Europa schon rund 1800 eingeschleppte Tiere, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen, die die hiesige Artenvielfalt bedrohen - Tendenz steigend. Die zwölf neuen Arten wurden nach Angaben der Kommission auf die Liste gesetzt, weil sie so große Schäden verursachen könnten, dass rigorose Gegenmaßnahmen angebracht sind. Schäden durch invasive Arten verursachten jährlich mehr als zwölf Milliarden Euro Kosten, erklärte Umweltkommissar Karmenu Vella.

Hier finden Sie die Unionsliste.

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