EU-Behörde warnt vor krebserregendem Acrylamid

Können Pommes wirklich ein Grund für entgagene Urlaubsfreuden sein?
Die Substanz entsteht beim Braten und Backen von stärkehaltigen Produkten.

Die EU-Lebensmittelbehörde hat vor krebserregendem Acrylamid in Nahrungsmitteln gewarnt. Der chemische Stoff, der unter anderem beim Braten und Backen von stärkehaltigen Produkten wie Erdäpfeln entsteht, könnte das Krebs-Risiko in allen Altersgruppen steigern, heißt es in einer Bewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa).

Dem Stoff seien wegen ihres geringeren Körpergewichts vor allem Kinder ausgesetzt. Die Efsa bestätigte mit der Bewertung frühere Einschätzungen. Acrylamid kommt am häufigsten in Erdäpfelprodukten wie Chips und Pommes frites sowie in Kaffee, Keksen, Cracker, Knäckebrot und Toastbrot vor. Die Zubereitung der Lebensmittel spielt dabei eine wichtige Rolle: Acrylamid entsteht bei hohen Temperaturen und geringer Luftfeuchtigkeit beim Braten, Rösten, Backen, Grillen oder auch Frittieren. Auch in Tabakrauch kommt es vor.

Erbgut von Zellen verändert

Über die Nahrung aufgenommen gelangt es über den Darm in alle Organe. Tierstudien haben gezeigt, dass Acrylamid das Erbgut von Zellen verändern und Krebs auslösen kann, bekannt sind bei hohen Dosen auch Nervenschädigungen. Welche Mengen für den Menschen gefährlich sind, kann mangels Daten noch nicht sicher gesagt werden.

Mögliche schädliche Auswirkungen auf das Nervensystem des Menschen, auf die Entwicklung von Babys vor und nach der Geburt sowie die männliche Fortpflanzung erachtet die Efsa - bezogen auf die derzeitige ernährungsbedingte Aufnahme - als unbedenklich. Hier seien aber noch weitere Studien notwendig, hieß es.

Vorsicht bei Babys und Kindern

Bestimmte Grenzwerte für Acrylamid in Lebensmitteln gibt es nicht, lediglich Richtwerte für einzelne Produktgruppen. Vor allem bei Babys und Kindern sei zu empfehlen, auf eine nicht allzu hohe Aufnahme betroffener Lebensmittel zu achten, so die Efsa. Für das Kochen daheim empfehlen Experten, auf zu starke Bräunung, hohe Temperaturen beim Backen oder scharfes Anbraten zu verzichten.

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