England will Energydrinks für Minderjährige verbieten

Symbolbild
Von Übergewicht bis Diabetes: Die aufputschenden Getränke können schwere gesundheitliche Folgen mit sich bringen.

In England wird schon bald ein Verbot für den Verkauf von Energydrinks an Kinder und Jugendliche in Kraft treten. Das kündigte Premierministerin Theresa May nun an. Im Rahmen des Childhood Obesity Plan- ein Programm, dass Übergewicht bei Kindern bis 2030 halbieren will- wird nun ein Konzept für ein landesweites Verbot erstellt. May beschreibt Übergewicht bei Kindern aktuell als "eine der größten Herausforderungen für das englische Gesundheitswesen". Der Zuckerkonsum von Kindern müsse daher dringend reguliert werden. Einige britische Supermärkte haben bereits eigene Verbote für den Verkauf an Kinder unter 16 Jahren eingeführt- bisher geschah das jedoch nur auf freiwilliger Basis. Nun wird debattiert ob das verpflichtende Mindestalter bei 16 oder 18 Jahren liegen soll.

Eine Studie nannte britische Jugendliche als Spitzenreiter im Konsum von Energydrinks. Sie trinken bis zu 50 Prozent mehr koffein- und zuckerhaltige Getränke als andere europäische Altersgenossen. Übermäßiger Konsum von Energydrinks kann zahlreiche gesundheitliche Probleme bei Kindern verursachen. Neben Übergewicht kann es zu Karies, Kopfschmerzen, Schlafproblemen, Bauchschmerzen und Hyperaktivität kommen. Der hohe Zuckergehalt kann zudem zu Typ 2-Diabetes führen. Untersuchungen an Schulen haben auch gezeigt, dass sich die aufputschenden Getränke negativ auf schulische Leistungen und das Verhalten der Kinder im Klassenzimmer auswirken können.

Mehr Koffein als Coca-Cola

Energydrinks enthalten große Mengen an Zucker und Koffein. Eine kleine Dose mit 250 ml enthält bis zu 80 mg Koffein.Sogenannte "Energy-Shots" können bei 60 ml Umfang bis zu 160 mg Koffein beinhalten. Zum Vergleich: Eine 330 ml-Dose Coca-Cola enthält 32 mg Koffein. Erwachsene sollten nicht mehr als 400 mg Koffein pro Tag zu sich nehmen. Auch für sie wirkt zu viel Koffein negativ: Es kann Unruhe, Panikattacken und hohem Blutdruck kommen. Für schwangere und stillende Frauen sollten einen Wert von 200 mg pro Tag nicht überschreiten.

Das Verbot in England wird sich auf Getränke mit mehr als 150 mg Koffein beschränken. Bisher mussten diese Getränke nur auf ihren hohen Koffeingehalt hinweisen und deutlich machen, dass sie nicht für Kinder, schwangere oder stillende Frauen geeignet sind.

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