Die drei giftigsten Pflanzen Europas

Die drei giftigsten Pflanzen Europas
Vor allem bei Kleinkindern kommt es immer wieder zu Vergiftungen durch Blüten, Samen und Früchte im Garten - auch im Herbst.

Giftige Blüten, Samen und Früchte von Pflanzen aus dem herbstlichen Garten können für Kleinkinder gefährlich werden. Zwar geht ein Großteil der Vergiftungsmeldungen auf chemische Produkte zurück. Etwa jede zehnte Vergiftung wird allerdings durch Pflanzen oder Pilze ausgelöst. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat über drei Jahre hinweg insgesamt 13.225 Vergiftungen dokumentiert. Neben exotischen Fällen wie Ciguatera-Vergiftungen nach dem Verzehr von Schnapper-Fischfilets, allergischen Reaktionen nach dem Stechen eines Tattoos und Vergiftungen am Arbeitsplatz, sind es vor allem drei giftige Gartenpflanzen, die immer wieder für Vergiftungen sorgen.

1. Blauer Eisenhut

Die drei giftigsten Pflanzen Europas
Der Blaue Eisenhut trägt sogar den unrühmlichen Titel der „giftigsten Pflanze Europas“. Sämtliche Teile der Pflanze enthalten Aconitin, das giftiger ist als das aus Krimis bekannte Strychnin. Für den erwachsenen Menschen sind bereits etwa zwei bis sechs Milligramm reines Aconitin tödlich. Schon in der Folge des Hautkontakts beim Pflücken der imposanten, tiefblauen Blüten können sich Symptome zeigen. Sein Gift wirkt auf Herz, Nerven und Muskulatur. Häufig kommt es jedoch zu Vergiftungen, weil die Knolle des Eisenhuts mit Sellerie- oder Meerrettichwurzeln verwechselt wird. Die Blätter können mit Petersilie verwechselt werden und landen immer wieder in Salaten.

2. Engelstrompete

Die drei giftigsten Pflanzen Europas
Bei der Engelstrompete handelt es sich um ein bis zu fünf Meter hohes Ziergewächs mit auffällig großen, hängenden Trompetenblüten. Auch bei dieser Pflanze sind alle Teile giftig. Im Fall einer Vergiftung können die Symptome - insbesondere Verwirrtheit und Bewusstseinsverlust - bis zu zwei Tage lang andauern. Sie treten nach dem Konsum von Pflanzenteilen auf, bei Kindern kann es auch nach Berühren der Pflanze und Reiben der Augen zu Symptomen kommen.

3. Wunderbaum

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Der Wunderbaum wird wegen seiner großen, tiefrot gefärbten Blätter als Zierpflanze kultiviert. Er bildet rotbraune, mit weichen Stacheln besetzte Kapselfrüchte mit bohnenförmigen Samen aus, die gern gepflückt werden. Ricinussamen sind jedoch hochgiftig. Für eine tödliche Vergiftung mit Ricin reicht bei Kindern bereits eine Aufnahme von drei bis fünf gut zerkauten Samen aus. Nicht nur der Verzehr, sondern auch der Hautkontakt mit den Samen, besonders mit durchbohrten Samen - wie sie teilweise an Halsketten zu finden sind - können schwere Allergien auslösen. Da hier die feste Samenschale durchbohrt wird, können die Giftstoffe direkt in die Haut gelangen. Solcher Schmuck darf unter keinen Umständen in die Hände von Kindern gelangen.

Bei Unsicherheit, ob eine giftige Pflanze verzehrt wurde oder Kontakt bestand, hilft ein Anruf bei der Vergiftungsinformationszentrale: Notruf-Telefon +43 1 406 43 43.

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