Bite vil üben: Wie man Kindern fehlerfreies Schreiben beibringt
Mus ich noch vil üben? Viele Eltern sind entsetzt, wenn sie die Rechtschreibfehler ihrer Kinder sehen. Anders als früher werden die Wörter von den Lehrern nicht so streng korrigiert, um Kindern nicht die Freude am Schreiben zu nehmen.
Deutschlehrer und Rechtschreibtrainer Hans-Georg Müller sieht das intensive Üben noch immer als wichtigste Voraussetzung: „Rechtschreiben kann man trainieren wie Basketball“.
In seinem neuen Buch gibt er Eltern Tipps, wie sie mit ihren Kindern üben können, seine Webseite orthografietrainer.net wurde in der Homeschooling-Phase auch von Pädagogen eingesetzt. Sein neues Buch „Jedes Kind kann richtig schreiben lernen – Ein Ratgeber für Eltern“ (Duden Verlag, 14 Euro) könnte wieder die Diskussion auslösen, warum Eltern überhaupt die Aufgabe als Lehrer übernehmen. Tatsächlich kann man sich wünschen, alle Lehrer würden seine Lern-Techniken einsetzen.
Seine erste Botschaft: Manche Kinder unterscheiden die Schemata – also die Muster – fast instinktiv und andere brauchen dafür die Regeln. Müller: „Liest ein Kind seine Texte und es fehlt ein h, dann meldet die Wahrnehmung einen Widerspruch zwischen dem, was es sieht, und dem, was das Wahrnehmungsschema erwartet – ganz so, als würde beim Schuhebinden plötzlich ein Stück Schnürsenkel fehlen.“
Was dem zweiten Schreib-Typ hilft? Viele Übungsbeispiele, gute Konzentration und eine schnelle Rückmeldung, ob die Wörter richtig geschrieben sind.
Wenn erst einzelne Regeln geübt werden ist es einfacher, als gleich einen ganzen Text zu schreiben. Etwa die Großschreibung, das Dehnungs-h, Doppelkonsonanten wie Hammer, das lange ie oder das scharfe ß.
Oft sagen Eltern: In deiner Hausübung sind so viele Fehler, korrigier sie! Besser ist es, ein Suchspiel daraus zu machen und die Anzahl anzugeben. Bei Bedarf mit Tipps, auf welche Regeln das Kind nochmals schauen soll. So hat es eher Erfolgserlebnisse – wie wenn es den Ball in den Korb trifft.
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