Warum Wespen-Allergiker ein Notfall-Set brauchen

Warum Wespen-Allergiker ein Notfall-Set brauchen
Die wichtigsten Fragen und Antworten über Wespenstiche.

Hochsommer heißt immer auch Wespenzeit. Rund vier Prozent der Österreicher leiden an einer Insektengift-Allergie . Für sie kann, wie am Mittwoch für einen 53-jährigen Oberösterreicher, ein Stich tödlich sein. Besonders tragisch: Der Mann wusste von seiner Gefährdung, hatte aber kein Notfall-Set dabei. Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen für den Notfall:

Wie gefährlich sind Insektengiftallergien bei Bienen- und Wespenstichen?

Bienen- oder Wespenstiche sind für rund die Hälfte aller gefährlichen Allergien bei Erwachsenen verantwortlich, bei denen es zu einer schweren, lebensbedrohlichen allergischen Reaktion (Anaphylaxie, anaphylaktischer Schock) kommen kann. Jeder Patient, der schon einmal heftig – also z. B. mit übermäßigen Schwellungen, Atemnot oder Nesselausschlag am ganzen Körper – auf einen Insektenstich reagiert hat, sollte unbedingt beim Facharzt oder im Allergieambulatorium einen Test durchführen lassen.

Was ist ein anaphylaktischer Schock?

Ursache für diese heftige Reaktion ist eine übertriebene Reaktion des körpereigenen Immunsystems, das als Abwehrmaßnahme des vermeintlich gefährlichen Stoffes (Allergen) eine massive Ausschüttung von Histamin veranlasst. Dadurch kommt es zu einer Erweiterung der Blutgefäße, einem Abfall des Blutdrucks und einer Unterversorgung der lebenswichtigen Organe Herz, Hirn und Lunge mit Blut. Die Organversorgung bricht zusammen, ein Kreislaufstillstand mit Bewusstlosigkeit ist die Folge.

Welche leichteren Symptome treten bei einem Insektenstich auf?

Symptome sind u.a. Juckreiz an mehreren Stellen, Rötung am ganzen Körper, Anschwellen von Lippen, Augen, Gesicht oder Hals, Husten, Übelkeit, Schwindel, Schweißausbruch, Atemnot und Erstickungsgefühl – bis hin zum Bewusstseinsverlust.

Was ist im Notfall zu tun?

Sofort die Rettung (Tel. 144) alarmieren! Das sollte übrigens auch gemacht werden, wenn Nicht-Allergiker in Mund oder Hals gestochen werden oder ein Insekt verschlucken. Das Wespengift lässt die Schleimhäute anschwellen, Atemnot und Erstickungsgefahr droht. In diesem Fall ist Kühlung als Erste Hilfe wichtig: Viel kaltes Wasser trinken oder Eiswürfel lutschen.

Warum sollten Allergiker immer ein Notfall-Set dabei haben?

Alle Insektengiftallergiker sollten zusätzlich auch immer für den Notfall mit Medikamenten gerüstet sein. Die Medikamente Antihistaminikum und Kortison wirken entzündungshemmend bzw. antiallergisch und abschwellend, sind aber auf keinen Fall ausreichend, eine schwere allergische Reaktion zu bekämpfen. Deshalb ist zusätzlich das Hormon Adrenalin notwendig, das – mithilfe eines Autoinjektors – in den Muskel gespritzt wird. Es stabilisiert in Minutenschnelle den Kreislauf und kann damit fatale Schockreaktionen verhindern.

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