Alltagswissenschaft mit einer Pfütze
Wenn man an Forschung denkt, malt man sich sofort Wissenschafterinnen und Wissenschafter im Laborkittel aus, die an Geräten hantieren. Vieles muss unter gesicherten Bedingungen erforscht werden. Rund um uns ist eigentlich alles „Wissenschaft“. Tatsächlich kann man im Alltag Chemie, Physik und Naturwissenschaften zuhause oder vor der Haustüre entdecken – sogar mit einer stinknormalen Pfütze.
Ist dir schon einmal aufgefallen, dass nach Regen Pfützen an manchen Tagen schneller verschwinden als an anderen? Hast du eine Idee, warum das so ist? Und wohin verschwindet das Pfützenwasser eigentlich?
Um das „Pfützenverschwinden“ zu erforschen, brauchst du nur eine Pfütze, ein Stück Kreide – und Geduld! Du kannst dir selbst draußen mit Wasser eine Pfütze machen oder eine Pfütze in einem flachen Teller anlegen. Am besten gelingt dieser Versuch, wenn deine Pfütze an einer sonnigen Stelle liegt. Mit der Kreide kringelst du deine Pfütze ein, damit du sehen kannst, ob und wie viel sich davon im Laufe der Zeit „in Luft aufgelöst“ hat – überprüfe das in regelmäßigen Abständen. Du kannst dazu ein Forscherbuch führen und aufschreiben, welche Umgebungstemperatur es hat, ob es direkte Sonneneinstrahlung gibt, wie viel in 10 Minuten Abständen von der Pfütze schon fehlt. Oder wann die Pfütze verschwunden ist.
Doch was passiert dabei? Der Grund heißt „Verdunstung“. Dabei wird eine Flüssigkeit in Gas umgewandelt. Ist es um die Pfütze warm, bewegen sich die Luftteilchen schneller, weil sie durch Wärme mehr Energie erhalten. Auch die Wasserteilchen bzw. Moleküle des Wassers in der Pfütze werden wärmer. Treffen nun bewegte Luftteilchen auf die Wassermoleküle, geben Erstere Energie an Letztere ab: Sie werden von der Luft angestupst und bewegt. Das führt dazu, dass sich die Teilchen von der Pfütze lösen und zu Wasserdampf werden.
Dieser Vorgang wiederholt sich bei direkter Sonneneinstrahlung so lange, bis keine Wasserteilchen mehr übrig sind und deine Pfütze verschwunden ist!
Fragen zum Experiment der Woche sende an kurier@sciencepool.org.
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