Zypern-Hilfe: Erste Tranche fließt im Mai

Ein Strand mit blauen Sonnenschirmen und der Europaflagge im Wind.
Der ESM segnete die Hilfe endgültig ab. Die hochverschuldete Insel bekommt insgesamt 10 Mrd. Euro.

Gute Nachrichten für Zypern: Der Gouverneursrat des Euro-Rettungsschirms ESM hat am Mittwoch die Hilfen für die kriselnden Insel abgesegnet.

Zypern erhält insgesamt eine Finanzspritze von neun Mrd. Euro, davon kommen rund neun Mrd. Euro aus dem ESM und 1 Mrd. Euro vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Die erste ESM-Tranche soll im Mai fließen.

"Solidarität mit Zypern"

Jeroen Dijsselbloem spricht vor einem Hintergrund mit EU-Sternen.
Eurogroup President Jeroen Dijsselbloem holds a news conference at the end of a Eurogroup meeting at the European Council building in Brussels, March 25, 2013. REUTERS/Sebastien Pirlet (Belgium - Tags: POLITICS BUSINESS)
"Indem Kredite in Höhe von bis zu neun Mrd. Euro zur Verfügung gestellt werden, zeigen die Euro-Staaten Solidarität mit Zypern", teilte Eurogruppenchef und Vorsitzender des ESM-Gouverneursrat, Jeroen Dijsselbloem, mit. Die Umsetzung der Bedingungen, die an die Hilfe geknüpft sind, solle sicherstellen, dass Zypern auf stabile Beine stellen kann.

Sowohl beim ESM als auch beim IWF muss das jeweilige Leitungsgremium formal noch grünes Licht für die Zypern-Hilfsgelder geben. Beim ESM ist dies das Direktorium.

Wolfgang Schäuble hält eine Rede auf einer Veranstaltung.
Klaus Regling, ESM, Finazkrise, Wirtschaftskrise
"Es handelt sich um das erste vollständige makroökonomische Anpassungsprogramm, das vom ESM finanziert wird", so ESM-Chef Klaus Regling.

Bisher hat der Rettungsschirm 41 Mrd. Euro in den spanischen Bankensektor gepumpt. Auch nach dem nunmehr zweiten Einsatz sei der 500 Mrd. Euro schwere ESM weiterhin eine wirksame Brandschutzmauer für die Eurozone, versicherte Regling. Rund 90 Prozent der Kapazität stünden noch zur Verfügung.

Ein Viertel für die Banken

Die neun Mrd. Euro für Zypern sollen das Land vor der Pleite bewahren. Ein Viertel aus dem Hilfspaket soll in die Rekapitalisierung von mittleren und kleineren Banken fließen. Diese Mittel werden ausdrücklich nicht für die beiden größten Geldhäuser des Landes verwendet, die abgewickelt bzw. restrukturiert werden. Der Rest ist für die Tilgung von mittel- und langfristigen Staatsschulden vorgesehen.

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