Zwangsverstaatlichung

Zwangsverstaatlichung
Die Politik sieht jetzt die große Chance, in die Banken hineinzuregieren.

Von Freiwilligkeit konnte keine Rede sein. Angela Merkel und Nicolas Sarkozy haben Europas Banken knallhart in die Zange genommen. Österreichs Banken werden zusätzliches Kapital benötigen. Dazu wird es vermutlich wieder den Staat brauchen, auch wenn derzeit noch das Gegenteil behauptet wird. Am Markt, sprich bei den Anlegern, werden Kapitalerhöhungen in nächster Zeit wohl kaum zu platzieren sein. Die Lust auf Bank-Aktien wird sich sehr in Grenzen halten.

Die Banken haben seit Ausbruch der Finanzkrise ihr Image nicht gerade verbessert und es der Politik leicht gemacht, ein neues Feindbild aufzubauen. Nach dem Motto: Verluste sozialisieren, Rekordgewinne einfahren, Boni auszahlen, sich in den Bilanzen nach Gutdünken mit Bewertungen spielen und dann auch noch goschert sein. Also muss doch jeder einsehen, dass der Staat jetzt als Aktionär mitreden will und nicht nur
stimmrechtsloses Kapital zur Verfügung stellt.

Die Politik hat mit unfreiwilliger Hilfe der Banken die Weichen geschickt in Richtung Teilverstaatlichung gestellt. Wer sich anschaut, wie die Parteien bei Unternehmen agieren, auf die der Staat direkten Einfluss hat, dem muss allerdings das Fürchten kommen.

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