Zuwächse für RWE dank Wind, Kohle und Atomstrom

Der scheidende RWE-CEO Rolf Martin Schmitz (l.) und designierte Nachfolger, Finanzchef Markus Krebber (r.) in Essen im September 2019.
Milliardeninvestitionen in Ökostromausbau geplant - Ergebnisprognose und Dividendenziel für 2020 bestätigt

Der deutsche Energiekonzern RWE konnte zu Jahresbeginn den Gewinn steigern und hat seine Ergebnisprognose bestätigt.

Die neue Sparte Offshore-Wind legte operativ um mehr als 30 Prozent auf 431 Mio. Euro zu. Auch im Bereich Onshore-Wind und Solar gab es ein Plus von rund 20 Prozent auf 209 Mio. Euro.

Kohle und Atomstrom

Allerdings ist bei RWE längst nicht alles Grüner Strom: Auch Kohle und Kernenergie legten dank höherer Preise zu, während es im Energiehandel Einbußen gab.

RWE hatte im vergangenen Jahr mit E.ON die Tochter Innogy zerschlagen und ist durch die Übernahme der  Ökostromgeschäfte zu einem der größten Erzeuger Eneuerbarer Energie in Europa geworden.

Der früher stark auf Atom- und Kohlekraft setzende deutsche Versorger trifft aber weiter auf Kritik - etwa wegen seines Braunkohletagebaus und der verbundenen Kraftwerke.

Am Mittwoch hatte der norwegische Staatsfonds RWE wegen seiner Kohleanlagen aus seinem Portfolio gestrichen. In Österreich ist RWE maßgeblich an der Kärntner Kelag beteiligt.

Quartalszahlen

Vor allem dank des starken Geschäfts mit Windenergie sei im ersten Quartal der um Sondereffekte bereinigte Gewinn (EBITDA) auf 1,3 Mrd. Euro gestiegen. Das ist ein Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert, teilte RWE am Donnerstag mit.

Das bereinigte Ebit kletterte von zuvor 749 Mio. Euro auf 955 Mio. Euro. Im Gesamtjahr peilt der Konzern mit Sitz in Essen ein bereinigtes EBITDA von 2,7 bis 3,0 Mrd. Euro an.

Zuwächse für RWE dank Wind, Kohle und Atomstrom

Markus Krebber

Markus Krebber übernimmt

Das Portfolio mit Wind- und Solarkraft soll bis 2022 durch Nettoinvestitionen von fünf Mrd. Euro um mehr als vier Gigawatt wachsen. "RWE ist gut ins Jahr gestartet", sagte Finanzchef Markus Krebber, der 2021 den Chefposten des Konzerns übernehmen soll. "Dank unseres robusten Geschäftsmodells haben wir auch in diesen herausfordernden Zeiten bei allen Ergebniskennziffern ein deutliches Plus erzielt."

Er bestätigte die Ergebnisprognose und den Dividendenvorschlag von 85 Cent pro Aktie für das Geschäftsjahr 2020. Für 2019 will RWE nach der virtuellen Hauptversammlung am 26. Juni 80 Cent je Papier auszahlen.

RWE wolle seine Position als eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien ausbauen. Mit Nettoinvestitionen von rund fünf Mrd. Euro solle das Portfolio bis 2022 auf über 13 Gigawatt erweitert werden.

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