Ihr Weg ins Office der Zukunft: Der SIGNA Trend-Guide

Die moderne Arbeitswelt befindet sich in einem strukturellen Wandel. Arbeit an sich verändert sich, sie wird vernetzter, kreativer, digitaler und komplexer. Arbeitsplätze der Zukunft müssen sich an diese Entwicklungen anpassen. Wie sehen diese modernen Arbeitswelten aus? Wie verändern sie sich – und wird es in Zukunft überhaupt noch Büros mit festen Arbeitsplätzen geben, wie wir sie heute kennen?
Diese und weitere Fragestellungen zum Thema „Office von morgen“ hat SIGNA gemeinsam mit dem Zukunftsinstitut im Trend Guide „Moderne Arbeitswelten“ analysiert.

Historische Repräsentationsgebäude, wie sie vor 100 und mehr Jahren in der Wiener Innenstadt errichtet wurden, passen von ihrer Struktur her nicht gut zur neuen Form des Arbeitens – dafür sind sie zu unflexibel, ganz abgesehen von Themen wie der oft schwierig zu gewährleistenden Barrierefreiheit.
Das Office der Zukunft wandelt sich zum smarten und flexiblen Workspace. In den 2020ern und 2030ern wird es verstärkt „Arbeitsorte“ geben, die Kreativität, Austausch und lebenslanges Lernen fördern. Das drückt sich zum einen in einer hochgradigen – analogen wie digitalen – Vernetzung aus, zum anderen in Räumen, die zum Lernen, Entspannen, Konzentrieren, Brainstormen und Kommunizieren einladen.
Themen wie Gemeinschaft, Gesundheit, Mobilität und Zugang zu Dienstleistungen, die den Alltag vereinfachen, erweitern dieses „Arbeits-Umfeld“ und lassen es zu einem gesamtheitlichen Mikrokosmos werden, aus dem sich der Einzelne phasenweise das zusammenstellt, was für ihn gerade relevant ist – und unterstützend wirkt. Dies fordert ein höheres Maß an vielfältigen Optionen als bisher und bedeutet in letzter Instanz, dass die Ansprüche an die idealen Arbeitsorte größer werden.

Ich persönlich kann am besten arbeiten, wenn ich alle Kolleginnen und Kollegen räumlich nahe zur Verfügung habe, die ich für ein Projekt brauche, sodass Abstimmungen auf kurzem Weg möglich sind.
Der Change-Space sorgt dafür, dass genügend Flexibilität im Raum vorhanden ist, damit Dinge sich ad hoc ändern können. Denn die Komplexität unserer Zeit verlangt nach einem Raum, der Veränderungen zulässt, wenn sie passieren. Da es immer schwieriger wird, Geschehnisse auf längere Frist vorauszusagen, ist es wichtig, dass klar definiert wird: Diese Bereiche sind fest und jene Bereiche sind veränderbar.
Diese Struktur ist adaptiv und flexibel und hält Organisationen dynamisch. Das bedeutet auch, dass die Struktur innerhalb der unterschiedlichen Dimensionen Offenheit signalisiert. Dabei geht es jedoch immer um ein „Können“ und nie um ein „Müssen“ („could be different“). Der Change-Space ist ein Raum, der die Mitarbeiter, aber auch das Management beweglich hält – physisch wie mental. In dem bei Bedarf zehn Schreibtische mehr Platz haben können und in dem sich auch Denkrichtungen ändern dürfen.
Die nächste Stufe bei der Planung von Arbeitsräumen bedeutet, gekonnt, klug und individuell innerhalb des Change-Space zu navigieren. Die richtige Variation zu finden: von Fokusräumen, in denen sich tendenziell nicht viel verändert, Kreativ- und Kommunikationsräumen, die – bei Bedarf – offen für schnelle Veränderungen sind, und sogar „Keine-Ahnung-wofür“-Räumen, die das Prinzip „Serendipity“ fördern.

Ein Top-Standort definiert sich neben den Büroräumlichkeiten an sich auch dadurch, wie gut er in das Stadtleben integriert ist. Eine günstige Verkehrsanbindung, ein breites Angebot an Nahversorgung, aber auch die Lebendigkeit eines Ortes am Abend – mit gastronomischem und kulturellem Angebot – machen eine attraktive Lage aus.
Diversifizierte Nutzungsszenarien werden künftig immer selbstverständlicher. Für Entwickler und Investoren bedeutet dies, dass die Idee eindeutiger Typologien im Sinne von „ein Büroturm ist ein Büroturm, ein Logistiklager ist ein Logistiklager, ein Hotel ist ein Hotel“ der Vergangenheit angehört. Das Konzept heißt: das lebendige Haus, das hybride Funktionen miteinander verschränkt, die sich wiederum gegenseitig befruchten.
Besonders schlüssig funktioniert die Idee des lebendigen Hauses mit Typologien, die ähnliche Funktionen aufweisen. Es lassen sich beispielsweise Hotels, Büroflächen und Boardinghouse-Konzepte über die gemeinsame Nutzung von Rezeptionen und Konferenzräumen kombinieren. An dieser Schnittstelle werden Synergien erzeugt, die die Effizienzkurven in finanzieller und organisatorischer Hinsicht steigern. Wir nähern uns dem Ende einer Ära, die in eindimensionalen und statischen Asset-Klassifikationen denkt.
Das Hybride birgt viele Potenziale und Chancen – für Finanzierer, Investoren und Entwickler gleichermaßen. Im Bauwesen sind Hybridität, Heterogenität und Flexibilität die großen Trends der nächsten Jahre.

Kreativität, Innovation und Effizienz werden immer mehr zum Treiber des wirtschaftlichen Erfolges.
Demokratisierung, Verflachung und Agilisierung gelingen nur, wenn die Kompetenz des Managements und die Führungskultur entsprechend ausgeprägt sind. Denn der Wandel hin zu einer lernenden Organisation, die sich mit jeder Iteration weiter in Richtung gelebter Agilität entwickelt, setzt auch agil handelnde, lernwillige und lernfähige Führungskräfte voraus.
Das wichtigste Grundelement einer dezentral agilen Struktur ist eine Führungsphilosophie, die auf der Achtung vor der Eigenverantwortung und dem Respekt vor den Umsetzungsideen aller Mitarbeiter beruht. Agilität bedeutet Loslassen. Das muss man können und wollen.
Die nächste Führungsgeneration definiert neue Werte: Schließlich ist es ist nicht nur der Erfolg, der zählt, sondern auch Erfüllung. Nicht nur an der Macht zu sein, sondern auch in der Kraft zu sein. Ethisches Verhalten ist kein Luxus. Es steigert Produktivität und Effizienz von Unternehmen.
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