Zu wenig Biomasse für die Energiewende

Zu wenig Biomasse für  die Energiewende
Deutliche Gewinnsteigerung bei den Bundesforsten wegen höherer Holzpreise

Die gute Nachricht zuerst. Der Gewinn der Bundesforste vor Zinsen und Steuern stieg 2021 um über 54 Prozent auf 27,6 Millionen Euro. Der Grund dafür war nicht nur der höhere Holzpreis, sondern auch mehr Einnahmen aus der Immobiliensparte.

Die schlechte Nachricht lautet, dass es mit den Ausbauplänen für Biomasse massive Probleme gibt. Es sollen Regelungen beschlossen werden, „um bestehende Öl- und Kohleheizungen durch klimafreundliche Heizsysteme wie Fernwärme, Biomasseheizungen oder Wärmepumpen bis 2035 zu ersetzen“, heißt es in der Wärmestrategie, auf die sich die Bundesregierung und die Bundesländer geeinigt haben.

Es ist allerdings unklar, wo die Biomasse dafür herkommen soll. Auch wenn die Waldfläche in Österreich steigt. Bundesforste Vorstand Rudolf Freidhager sieht ein „sehr großes Missverständnis zwischen dem Zuwachs im österreichischen Wald und der möglichen Erntemenge“.

Die Statistik über die gesamte Holzmenge sagt nicht viel aus. Rund ein Drittel der Wälder der Bundesforste sind Schutzwälder und dürfen nicht angetastet werden. Teureres Rundholz wird sicher nicht verheizt. Von der gesamten Holzerntemenge der Bundesforste waren vergangenes Jahr lediglich 12,8 Prozent oder 228.000 Festmeter Energieholz. 54,1 Prozent entfielen auf Sägerundholz und 31,2 Prozent auf Industrieholz. „Wenn die ökologischen Richtlinien für die Bundesforste nicht verändert werden, dann kann von uns nicht mehr kommen“, so Freidhager. Man müsste ganze Wälder großflächig abholzen, um die Energieholzmenge deutlich zu steigern.

Kleiner Beitrag

„Der Wald kann nur einen vergleichbar kleinen Beitrag leisten“, ist auch Vorstandskollege Georg Schöppl überzeugt. Die Bundesforste betreiben gemeinsam mit der Stadt Wien in Simmering das größte Biomassekraftwerk Österreichs. Man werde vielleicht „drei bis vier Kraftwerke dieser Größe mehr versorgen können“, so Schöppl. Das wird für die Energiewende nicht einmal annähernd ausreichen.

Holz ist trotz höherer Preise derzeit kein gutes Geschäft für die Bundesforste. Durch den Klimawandel ist der Schadholzanteil mit 59 Prozent immer noch sehr hoch. Vergangenes Jahr waren es sogar 81 Prozent.

Die Bundesforste haben nachgerechnet, wie hoch die Kosten des Klimawandels für das Unternehmen sind. Im Vorjahr betrug die Summe 31,5 Millionen Euro. Die beiden Vorstände der Bundesforste hoffen beim Holzgeschäft auf eine Trendwende. Sie rechnen für heuer mit einem besseren Finanzergebnis als im Vorjahr.

Das Unternehmen im Besitz des Staates hat schon vor einigen Jahren damit begonnen seine Aktivitäten breiter aufzustellen. Neben dem Holzgeschäft und diversen Dienstleistungen gibt es auch eine Sparte Immobilien und den Bereich erneuerbare Energie. Bei den Immobilien geht es vor allem um Miet-, Pacht- und Baurechtsverträge.

Kommentare