Was Raucher freut, verärgert Trafikanten
Zigarettenpreise nehmen derzeit eine erstaunliche Entwicklung – sie sinken. Die vier großen Produzenten in Österreich vergünstigten ihre Zigaretten zuletzt zum Teil deutlich. Imperial Tobacco senkte den Preis pro Packung Gauloises um 40 Cent auf 4,20 Euro. British American Tobacco (BAT) zog nach und verbilligte Lucky Strike von 4,50 auf 4,20 Euro.
"JTI Austria Tabak hat es - unter anderem aufgrund des Markt- und Preisverhaltens von Philip Morris - als notwendig erachtet, Teile des Sortiments entsprechend preislich der Nachfrageentwicklung anzupassen", sagt JTI-Sprecher Ralf-Wolfgang Lothert . Per 5. Mai nahm der Tabakkonzern daher bei seinen Marken Camel Natural Flavor, Camel Blue Soft Pack und Memphis Classic, Green & White Preisreduktionen von 10 bzw. 20 Cent vor.
Die Trafikanten laufen dagegen Sturm, sie verlieren bei jeder Preissenkung Geld - 75 Prozent des Zigarettenpreises gehen ans Finanzministerium, 25 Prozent bekommen die Trafikanten. Trafikanten-Obmann Peter Trinkl sagte gegenüber News, er würde eine Strafsteuer für Konzerne begrüßen, die ihre Zigaretten zu billig anbieten.
Der heimische Tabakmarkt wird von vier Firmen beherrscht. Nummer 1 ist der Marlboro-Konzern Philip Morris, der 2013 laut AC Nielsen auf einen Marktanteil von 37,1 Prozent (nach 36,5 Prozent 2012) kam. Die Amerikaner bauten den Abstand zu JTI (vormals Austria Tabak) damit weiter aus. JTI beherrschte 2013 nur noch 33 Prozent (2012: 32,6 Prozent) des Marktes. Imperial Tobacco verlor weiter Marktanteile und rutschte von 16,6 auf 15,8 Prozent ab. BAT hielt sich mit einem Anteil von 11,0 Prozent (nach 11,2 Prozent) stabil.
Kommentare