Zara-Mutter Inditex wirft für Gründer fesche Dividende ab
Vor gut 40 Jahren hat Amancio Ortega seine ersten Bademäntel produziert, 1975 den ersten Zara-Laden eröffnet. Heute ist der Spanier, der Ende März seinen 78. Geburtstag feiert, laut Forbes der reichste Mann Europas und der drittreichste Mann der Welt. Sein Vermögen wurde zuletzt auf 46 Milliarden Euro geschätzt. Demnächst ist er wieder um eine Milliarde Euro reicher. Der von ihm gegründete Bekleidungskonzern Inditex hat am Mittwoch eine Dividende von 2,42 Euro pro Aktie angekündigt. Der Löwenanteil davon landet auf Ortegas Konten. Schließlich hält er über diverse Beteiligungen 59,3 Prozent der Anteile. Aus dem operativen Geschäft hat er sich vor drei Jahren zurückgezogen.
Bilder: Die Reichsten der Reichen
Eines der Erfolgsgeheimnisse von Zara ist der rasche Wechsel der Kollektion: Binnen kürzester Zeit landen die jüngsten Laufsteg-Trends der Modemetropolen in den Regalen des Handelsriesen. Zwei Mal pro Woche wird nachgeliefert und umgeschichtet.
Dieses Konzept rollt Inditex weltweit aus. Im Vorjahr hat der Konzern erstmals in Asien mehr Geld eingenommen als am Heimmarkt Spanien. Heuer sollen noch einmal 500 Läden zu den bestehenden 6340 Standorten in 87 Ländern dazukommen. In Südeuropa, wo die Umsätze zuletzt krisenbedingt weggebrochen sind, erholt sich das Geschäft.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Inditex mit Marken wie Zara oder Massimo Dutti 16,7 Milliarden Euro umgesetzt, gab der größte Bekleidungshändler der Welt am Mittwoch bekannt (plus fünf Prozent). Unterm Strich verdiente der Zara-Mutterkonzern 2,4 Milliarden Euro (plus ein Prozent).
Teures Rekordergebnis
Im Vergleich zu den Vorjahren ist das Wachstum aber gebremst. Der starke Euro, der Währungsverfall in wichtigen Schwellenländern und hohe Kosten für Neueröffnungen sowie den Ausbau des Online-Handels schlagen sich in der Bilanz nieder. Zum ersten Mal seit dem Börsestart 2001 stagnierte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) – bei 3,9 Milliarden Euro.
Inditex setzt weiter auf eine weltweite Expansion. Im Vorjahr hat der Konzern erstmals in Asien mehr Geld eingenommen als am Heimmarkt Spanien. Heuer sollen 500 neue Läden zu den bereits bestehenden 6340 Standorten in 87 Ländern dazukommen. In Südeuropa, wo die Umsätze zuletzt krisenbedingt weggebrochen sind, erholt sich laut Inditex das Geschäft. In den ersten sechs Wochen des neuen Geschäftsjahres ging der Umsatz demnach um zwölf Prozent nach oben. Bei Aktionären kamen Bilanz und Ausblick gut an: Die Aktie legte um mehr als vier Prozent zu.
Auch die Nummer zwei am weltweiten Modemarkt, der schwedische Händler Hennes&Mauritz (H&M), ist 2013 nicht so stark gewachsen wie erwartet. Als Gründe führte das Management die starke schwedische Krone und Rabattaktionen an. Unterm Strich stieg der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende November) um sechs Prozent auf umgerechnet 14,6 Milliarden Euro. Zuwächse kamen vor allem aus den USA und China. Heuer planen die Schweden – die in Österreich 72 Standorte haben – weltweit 375 neue Läden. Aktuell hält der Konzern bei mehr als 3100 Geschäften in 53 Ländern. Neuen Schwung soll eine neue Sportbekleidungslinie bringen, mit denen die Schweden Adidas und Nike im Jahr der Fußballweltmeisterschaft Konkurrenz machen wollen. Analysten rechnen damit, dass der Sportartikelmarkt heuer um 7 Prozent wächst. Der Branchenumsatz wird auf mehr als 160 Milliarden Euro geschätzt.
FAKTEN: Mode von den Riesen
Inditex Die Spanier sind mit 8 Marken (u. a. Zara, Bershka, Massimo Dutti) weltweit Nummer 1 und beschäftigen 128.300 Mitarbeiter.
H&M Die Schweden sind mit mehr als 3100 Filialen in 53 Ländern die Nummer zwei. Heuer sollen 385 Filialen dazukommen.
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