Mit schneller Mode zu Milliardengewinnen

Die spanische Inditex-Gruppe (Zara) stellt H&M in den Schatten.
Inditex schreibt 2,5 Milliarden Euro Gewinn und treibt die weltweite Expansion voran.

Mit massenhaft billiger Mode zu einem Milliardenimperium: Das ist dem Spanier Amancio Ortega geglückt. Die von ihm gegründete Inditex-Gruppe, zu der Marken wie Zara, Pull&Bear, Massimo Dutti oder Bershka gehören, meldete am Mittwoch einen Gewinn von 2,5 Milliarden Euro für das Jahr 2014. Das ist ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz stieg im selben Zeitraum um acht Prozent auf 18,12 Milliarden Euro. Das hat der spanische Konzern auch dem wirtschaftlichen Aufschwung in wichtigen Absatzmärkten wie Deutschland zu verdanken.

Aber auch dem Tempo, mit dem er am Markt reagiert. Inditex kopiert Designer schneller als die Konkurrenz, tauscht in warmen Wintern schneller dicke Pullis gegen Tuniken aus und verschifft binnen 24 Stunden blau-gepunktete Blusen von Rom nach Oslo, wenn sich diese dort besser verkaufen. Damit ist der börsenotierte Konzern zur weltweiten Nummer 1 der Branche aufgestiegen – noch vor H&M.

Knapp 500 neue Läden

Die Gruppe hat ein Netz von knapp 6700 Läden über 88 Länder gezogen und die Zeichen weiter auf Expansion gestellt. Heuer sollen bis zu 480 neue Läden dazukommen. Gleichzeitig bieten die Spanier den Onlinehändlern rund um den Globus die Stirn. In Taiwan, Hongkong und Macao geht Zara dieses Jahr mit Web-Shops an den Start.

Mit schneller Mode zu Milliardengewinnen
epa03826657 Spanish tycoon Amancio Ortega, owner of the Spanish textile giant group Inditex, arrives at the funeral chapel for his ex-wife Rosalia Mera in A Coruna, northwestern Spain, 16 August 2013. Mera died on 15 August 2013 in A Coruna after she had a brain hemorrhage a day before in Menorca, Balearic Islands. The co-founder of Spanish textile gigant Inditex was considered to be the Spain's richest woman. Mera was ex-wife of Amancio Ortega, chairman of Inditex, which owns several fashion chains including Zara, Bershka, Pull & Bear and Massimo Dutti. EPA/CABALAR
Amancio Ortega, der öffentlichkeitsscheue Firmengründer, ist nach wie vor am liebsten in La Coruña. Von der nordspanischen Stadt aus ziehen er und seine Vertrauten die Fäden des Modeimperiums. Der 78-Jährige hat es vom Laufburschen in die weltweite Oberliga geschafft. Er gilt als reichster Spanier und wird von Forbes mit 64,5 Milliarden Dollar Vermögen unter den fünf wohlhabendsten Menschen der Welt gereiht. Allein sein Immobilienbesitz umfasst Häuser in Top-Lagen von New York bis Madrid und wird auf zehn Milliarden Dollar geschätzt.

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