Xiaomi will bald Produktion von Elektroautos starten

Ein Mann geht an einem Logo von Xiaomi, einem chinesischen Hersteller von Unterhaltungselektronik, vor einem Geschäft in Mumbai vorbei.
Der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi ist seinem Plan zum Bau von Elektroautos einen großen Schritt nähergekommen.

Das chinesische Unternehmen Xiaomi ist vor allem für seine Smartphones bekannt. Weltweit hält der Hersteller einen Marktanteil von 12,5 Prozent. Bereits vor zwei Jahren kündigte das Unternehmen an, künftig auch Elektroautos produzieren zu wollen. Nun hat Xiaomi eine wichtige Hürde genommen. Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC), die Investitionen und Produktionskapazitäten in der Autoindustrie Chinas regelt, habe Anfang August eine Genehmigung erteilt, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Serienproduktion soll 2024 anlaufen

Für den für 2024 anvisierten Start der Serienproduktion braucht es noch grünes Licht des Ministeriums für Industrie und Information, das über Technik- und Sicherheitsanforderungen wacht.

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Xiaomi wagt den kostspieligen Markteintritt mitten in einem harten, vom US-Elektroautopionier Tesla ausgelösten Preiskampf bei Elektroautos am weltweit größten Automarkt. Rund 50 Hersteller reiner batterieelektrischer Autos buhlen bereits um die Gunst der Kunden bei schwächelnder Nachfrage und Überkapazitäten.

Milliardeninvestitionen

Der Smartphone-Hersteller aus Peking will binnen einer Dekade 10 Milliarden US-Dollar (rund 9 Mrd. Euro) in das Automobilgeschäft investieren. Die Produktion soll den Insidern zufolge im Dezember anlaufen. Xiaomi peile im ersten Jahr ein Volumen von 100.000 Fahrzeugen an, sagte eine der Personen.

Seit vergangener Woche werden Beschäftigte unter Hochdruck angeheuert, wie zwei Angestellte von Xiaomi sagten, die nicht namentlich genannt werden wollten. Die staatliche Zeitung Beijing Daily hatte im Juli berichtet, der Bau einer Fabrik mit einer Jahreskapazität von 200.000 E-Autos in Peking sei schon abgeschlossen.

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Viele freie Kapazitäten

Xiaomi ist erst das vierte Unternehmen seit 2017, das eine Genehmigung von der NDRC erhält. Die Behörde war wegen rasch wachsender Kapazitäten vorsichtiger geworden. So hat Tesla noch keine Freigabe für eine beantragte Erweiterung seines Werks in Shanghai erhalten. Nach Informationen von Insidern blitzte auch der US-Luxusautobauer Lucid ab, als er in Sachen Produktion in China vorfühlte. Nach Daten des chinesischen Automobilverbandes CPCA waren die Autofabriken in China im vergangenen Jahr bei einer Gesamtkapazität von 43 Millionen Fahrzeugen nur gut zur Hälfte ausgelastet, verglichen mit zwei Dritteln fünf Jahre zuvor.

Smartphone-Geschäft rückläufig

Xiaomi steht allerdings auch an seinem angestammten Markt unter wachsendem Druck. Im vergangenen Quartal brach der Umsatz fast um ein Fünftel ein. Nach Schätzung der Beratung Counterpoint sanken die Smartphone-Verkäufe in China im zweiten Quartal um vier Prozent.

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