Nein, aber man findet nicht von heute auf morgen einen neuen Standort mit 30.000 Quadratmetern. Ich verlasse Österreich nicht, bevor wir einen neuen Standort in Wien gefunden haben.
Ihr Vertrag wurde gerade um drei Jahre verlängert – geht sich das aus?
Ja, ich mache maximalen Druck. Gleichzeitig investieren wir Millionen in die Rundumerneuerung der Standorte, eröffnen zum Beispiel heute Wien Nord neu.
Währenddessen hat Ikea am Wiener Westbahnhof eröffnet. Im Rennen um die Umgebung Mariahilfer Straße geht der Punkt wohl an die Schweden.
Ikea ist keine unmittelbare Konkurrenz für uns. Wir setzen auf Beratung und Zustellung samt Montage. Das ist ein anderes Konzept. Außerdem haben wir mit der Eskole-Linie auch ein neues Stadtkonzept.
Warum wollen Sie jetzt mit dieser Linie ausgerechnet den Küchenstudios Konkurrenz machen?
Weil wir uns nicht kannibalisieren wollen. Außerdem sind Küchen das neue Statussymbol, entsprechend viel Geld wird für Luxusküchen ausgegeben. Marmor, Granit, Keramik, Holz – alles wird gemixt. Da sind Innenarchitekten am Werk.
Apropos teuer: Werden die Preise im Möbelhandel steigen? Stichwort Lieferengpässe und Transportkosten?
Ja, ich würde jetzt noch schnell Möbel kaufen, bevor sie teurer werden.
Ein guter Verkaufsschmäh ...
(lacht) Nein, im ernst. Die Preise sind über das ganze Sortiment hinweg gestiegen, speziell wegen explodierender Frachtkosten. Bisher haben wir diese Steigerungen nicht weitergegeben. Das wird sich aber ändern müssen. Im Jänner, Februar muss es Preiserhöhungen geben.
In welchem Ausmaß und in welchen Kategorien?
In allen Kategorien. Das genau Ausmaß kann ich noch nicht sagen.
Kommen tatsächlich viel zu wenige Elektrogeräte in den Geschäften an?
Ja, das stimmt schon. Aber es wird von vielen Mitbewerbern auch dramatisiert. Wir haben Lieferverzögerungen von vier bis sechs Wochen. Die Konsumenten akzeptieren das, weil sie vom Chipmangel und den Transportproblemen wissen.
Werden Sie in Ihrer Zeit als Kika/Leiner-Chef in Österreich noch offene Geschäfte am Sonntag erleben?
Das werde ich nicht einmal erleben, wenn ich noch 50 Jahre lebe! Diesen Schritt traue ich Österreich nicht mehr zu.
Auch, weil viele Händler sich gegen die Sonntagsöffnung stemmen. Mit dem Argument, dass diese nur eine zeitliche Verschiebung der Umsätze bringt ...
Das stimmt nicht, das weiß ich aus meiner Erfahrung in Deutschland. Öffnet man – wie ich fordere – fünf Sonntagnachmittage im Jahr, wird mehr gekauft. Mit diesen Tagen schafft man Kaufstimmung, es wird mehr ausgegeben. Außerdem gibt es genügend Mitarbeiter, die freiwillig arbeiten, weil jede Stunde gut bezahlt ist. Etwas anderes zu behaupten, ist schlicht falsch.
Apropos Mitarbeiter. Kika/Leiner hat nach dem Eigentümerwechsel hunderte Stellen gestrichen. Stellen Sie jetzt wieder ein?
Wir haben aktuell knapp 4.300 Beschäftigte, wollen 250 zusätzliche Stellen besetzen. Primär suchen wir Einrichtungsberater, aber auch Monteure, Logistiker, IT- und Marketingmitarbeiter.
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